Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann hielt für die Ordensfrauen einen Vortrag über die Entwicklung der Kreuzesdarstellungen in der Kunst, heißt es in einer Pressemitteilung. Er gab anhand von 14 Bildbeispielen Einblick in die Darstellung und Bedeutung des Kreuzes in den verschiedenen Epochen. So ist die wohl älteste Kreuzesdarstellung in Santa Sabina in Rom zu finden. Bischof Hofmann betonte, dass es lange als unerträglich galt, Jesus am Kreuz darzustellen, weil die Kreuzigung so grausam war und man sich deshalb schwer damit tat, sich einen gekreuzigten Gott vorzustellen. Wurde in der Romanik Christus eher als Herrscher und in seiner Macht am Kreuz dargestellt, stand in der Gotik eher der Schmerzensmann im Vordergrund. Was allen Epochen gleich war, ist die Tatsache, dass das Leiden und Empfinden des Menschen sich in der Darstellung des widerspiegelte. Das kommt nach den Worten des Bischofs besonders gut in den Pestkreuzen zum Ausdruck. „Die Menschen wollten im gekreuzigten Herrn Kraft finden, ihr Leid und Kreuz zu tragen, und sahen, dass Jesus ihr Leid schon längst getragen hat.“ Interessant war für die Zuhörerinnen auch, dass viele Kreuze als Reliquienbehälter benutzt wurden. Auch moderne, eher gewöhnungsbedürftige Kreuzeskunst stellte der Bischof vor. Beim gemeinsamen Kaffee gab es für die Schwestern Gelegenheit zum Austausch. Mit einer kurzen Gebetszeit und dem Segen des Bischofs endete die Mitgliederversammlung.
(1319/0347; E-Mail voraus)
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