Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat zu Beginn der Fastenzeit an die Katholiken im Bistum Würzburg appelliert, über neue Wege nachzudenken, wie die Frohe Botschaft wieder in die Herzen der Menschen getragen werden kann. „Es geht eben nicht um eine Kirche als Selbstzweck, nicht um eine mächtige Kirche, nicht um eine privilegierte Kirche. Es geht darum, das Evangelium glaubwürdig zu leben und weiterzugeben.“ Das unterstreicht der Bischof in seinem Hirtenwort zur Fastenzeit 2014, das am ersten Fastensonntag, 9. März, in den Gottesdiensten in der Diözese Würzburg verlesen wurde. Das Hirtenwort steht unter dem diözesanen Leitsatz für 2014, dem Psalmwort „Alles, was atmet, lobe den Herrn!“, das zugleich der erste Vers im neuen Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“ ist. Das Schreiben greift besonders die von Papst Franziskus für Oktober 2014 einberufene Bischofssynode in Rom auf, welche unter dem Motto „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung“ steht.
Er hoffe sehr, dass das neue Gebet- und Gesangbuch dem Singen und Beten der Gläubigen neue Impulse schenke und auch als Hausbuch wertvolle Hilfe leiste, schreibt der Bischof. „Doch es gibt weitere wichtige Themen in diesen Tagen, die uns Sorge, aber auch Hoffnung machen können.“ Die Skandale der vergangenen Jahre verlangten nach Offenheit für gute Lösungen.
Papst Franziskus habe in Vorbereitung auf die Bischofssynode nach der Situation der Familien, ihren Sorgen und Nöten, aber auch die Bedeutung von Evangelium, Kirche und Glauben für die Familien gefragt. „Deshalb wurde schon zur Vorbereitung dieser Bischofssynode ein Fragebogen verschickt.“ Die Ergebnisse zeichnen laut Bischof Hofmann ein realistisches Bild, das sehr nachdenklich mache. „Da ist die Rede von vielen Menschen, die sich im Bereich Ehe und Familie schwertun mit den Lehren und Überzeugungen der Kirche.“
Als ermutigend bezeichnet Bischof Hofmann, dass bei vielen die Sehnsucht nach Werten und Zielen, wie sie die Kirche vertritt, ungebrochen sei: „Der Wunsch nach einem lebenslangen Eheglück, das Recht der ungeborenen Kinder auf Leben, Raum und Wertschätzung für die Familien in unseren Pfarrgemeinden.“ Allerdings werde auch von den Gläubigen angefragt, wie Menschen, deren Lebensweg Enttäuschungen und Brüche kenne, einen Platz in der Kirche finden können. „Es geht darum, Menschen nicht auszugrenzen, sondern einzuladen. Es geht darum, die Frohe Botschaft allen Menschen nahezubringen, besonders denen, die einen liebenden und mitgehenden Gott besonders brauchen. Das geht uns alle an“, appelliert der Bischof. Das habe auch Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ betont, in dem er schreibt, Jesus solle aus den „langweiligen Schablonen“ befreit werden.
„Dankenswerterweise passiert dies schon an vielen Stellen in unserem Bistum. Viele Menschen engagieren sich vor Ort, um ihre Pfarrgemeinde lebendig zu gestalten“, schreibt Bischof Hofmann und verweist unter anderem auf die Pfarrgemeinderäte. Unter Hinweis auf das Evangelium vom ersten Fastensonntag ruft der Bischof dazu auf, Gott allein zu dienen. „Macht ist keiner der Namen Gottes. Wenn wir einander dienen, dienen wir auch Gott.“ Kein Gottesdienst sei denkbar, wenn nicht auch der Dienst an den Mitmenschen in den Blick genommen werde. „Es geht also um ein Dienen, das aus der Liebe Gottes zu seiner gesamten Schöpfung kommt: ‚Alles, was atmet, lobe den Herrn!‘“
Der Text des Hirtenworts zur Fastenzeit findet sich im Internet unter www.aktuell.bistum-wuerzburg.de. Unter dem Jahresmotto „Alles, was atmet, lobe den Herrn“ steht auch der Hausgottesdienst in der Fastenzeit, zu dem Bischof Hofmann alle Katholiken im Bistum Würzburg am Montagabend, 10. März, einlädt. Das Heft mit Texten von Paul Weismantel, Referat Geistliches Leben, kann im Internet auf der Bistumshomepage unter www.aktuell.bistum-wuerzburg.de als PDF-Datei heruntergeladen werden.
mh (POW)
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