Würzburg (POW) Das erste Exemplar des „Briefs der Hoffnung“ haben Alfred Frank und Volkmar Franz vom Katholischen Senioren-Forum im Bistum Würzburg am Freitag, 15. September, im Bischofshaus an Bischof Dr. Friedhelm Hofmann übergeben. Das Schreiben wird bei den Herbstversammlungen im Oktober an die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Senioren-Forums verteilt. „Unseren Brief der Hoffnung verstehen wir als wichtigen Beitrag im Diskussionsprozess über die Pastoral der Zukunft“, sagte Frank, einer der beiden Sprecher des Diözesanvorstandes des Senioren-Forums.
Das Senioren-Forum habe sich zu dem Schreiben vom ersten Petrusbrief inspirieren lassen, wo es heißt: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.“ Daher werde in dem Brief die Ermutigung ausgesprochen, nicht bei den Strukturdebatten über die geplanten Großpfarreien hängenzubleiben. „Wir ermutigen vielmehr, auch die Chancen der Veränderungen wahrzunehmen und sich vor allem Gedanken über Inhalte zu machen“, erklärte Franz, Regionalreferent der Altenseelsorge Aschaffenburg. „Das spricht mir aus dem Herzen!“, sagte Bischof Hofmann. Er hoffe, dass das Schreiben auf fruchtbaren Boden falle. „Sie geben damit eine konkrete Hilfe für die Pastoral der Zukunft. Bringen Sie auch weiterhin Ihre Erfahrung ein!“
Im „Brief der Hoffnung“ legt unter anderem Diözesanaltenseelsorger Pfarrer Franz Schmitt einen Akzent auf den Gedanken, dass alle Getauften und Gefirmten einen Auftrag zur Übernahme von Verantwortung in der Kirche haben. Damit das Bewusstsein für diesen Auftrag wachsen kann, braucht es eine dreifache „Vitamin-B-Gabe“ durch die Bistumsleitung: Bewusstsein für die je eigenen Aufgaben und Verantwortlichkeiten, Befähigung zur Übernahme von Leitungsverantwortung sowie Bestätigung und Ermächtigung zum eigenverantwortlichen Handeln.
Besonders haben die Verfasser des Briefes die Senioren und die ehrenamtlichen Mitarbeiter in den Kirchengemeinden vor Ort im Blick. „Es ist wichtig, dass gerade für die ältere Generation die konkrete Gemeinde der Erfahrungsort von Kirche bleibt“, schreibt Schmitt. Das Schreiben ermutigt die Senioren dazu, die vielfältigen Initiativen und Gruppen in der Seniorenarbeit als authentische Orte von Kirche zu sehen: „Ist nicht gerade die kirchliche Seniorenarbeit ein Bereich der Seelsorge, in der es um die Erfahrung von Nähe und Gemeinschaft geht? Sie alle, die Sie sich einer Gruppe oder Initiative zugehörig fühlen oder Verantwortung übernehmen, sind ein wichtiger Teil von Gemeinde und Kirche!“
Der Brief des Senioren-Forums macht Mut, Veränderungen als Chancen zu sehen. Gerade die Älteren könnten mit gutem Beispiel vorangehen. Das gelte für die Wertschätzung von Wortgottesfeiern an Sonntagen genauso wie für die Notwendigkeit neuer Formen in der Seniorenarbeit. Auf einen Punkt bringt der Brief das Grundanliegen von Kirche im Hinblick auf die Älteren: „Bleiben wir selbst suchende Menschen, auch oder gerade als älter werdende Menschen. Bleiben wir auf der Suche nach dem lebendigen Gott, auf der Suche nach Antworten nach dem Sinn unseres Lebens, und teilen wir mit anderen Menschen unser Suchen. Bieten wir Orte und Möglichkeiten an, miteinander auf Suche zu gehen, besonders für Menschen, die den Kontakt zu uns als Gemeinde und Kirche verloren haben.“
Interessenten können den Brief anfordern bei: Katholisches Senioren-Forum, Kilianshaus, Kürschnerhof 2, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38665250, E-Mail seniorenforum@bistum-wuerzburg.de.
mh (POW)
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