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Dem wahren Dienen verpflichtet

Diakonenweihe von Frank Elsesser im Kiliansdom – Festgottesdienst mit Bischof Dr. Franz Jung

Würzburg (POW) Wahres Dienen besteht darin, etwas zu geben, ohne dafür ein irdisches Entgelt zu erhoffen. Das hat Bischof Dr. Franz Jung bei der Diakonenweihe im Würzburger Kiliansdom am Samstag, 8. Dezember, hervorgehoben. Unter Handauflegung und Gebet spendete der Bischof dem 31-jährigen Frank Elsesser aus der Pfarrei Sankt Katharina Ernstkirchen-Schöllkrippen, der auf dem Weg zur Priesterweihe ist, die Diakonenweihe. Deutlich werde das Dienen im Zölibatsversprechen, im Vollzug des Stundengebetes, in der Meditation der Heiligen Schrift sowie im Sendungsgehorsam der persönlichen Lebenshingabe, sagte Bischof Jung.

An dem Festgottesdienst nahmen unter anderem Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann, Weihbischof Ulrich Boom, Weihbischof em. Helmut Bauer, Personalreferent Domkapitular Monsignore Dietrich Seidel, Regens Stefan Michelberger, Mitglieder des Domkapitels, zahlreiche Priester und Diakone sowie Verwandte, Freunde und Bekannte des neuen Diakons teil. Unter anderem ministrierten Jungen und Mädchen aus Elsessers Heimat sowie seinen Praktikumspfarreien.

In seiner Predigt betonte der Bischof, dass es passend und schön sei, am Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens die Diakonenweihe zu spenden. Maria sei diejenige, die Gott ohne Einschränkung gedient habe. „Die Hingabe an den Herrn mit ganzem Herzen zeigt sich heute in der Feier der Weihe.“ Mit dieser stelle sich ein Mensch ganz in den Dienst Gottes. Das Zölibatsversprechen, das Elsesser in die Hand des Bischofs ablege, sei Ausdruck der Liebe zur Kirche und der Bereitschaft, die ganze Kraft in den Dienst der Kirche zu stellen.

Deutlich lehnte Bischof Jung die Forderung ab, in Folge der jüngsten Missbrauchsstudie den Zölibat ganz abzuschaffen. „Es stimmt, dass die Verpflichtung zum Zölibat mit sich bringen kann, dass man sich nicht ausreichend mit der eigenen Sexualität auseinandersetzt und ein reifer Umgang mit der eigenen Sexualität verhindert wird.“ Zölibat heiße aber nicht, dass man sich mit seiner Lebensform nicht lebenslang auseinandersetzen müsse. „Wir sind immer wieder neu gefordert, uns in unserer gesamten menschlichen Entwicklung begleiten zu lassen.“ Der Zölibat sei die Lebensform Jesu selbst, betonte Bischof Jung. „Er macht deutlich, dass der geweihte Mensch in dieser Welt nicht aufgeht, sondern auf eine Vollendung hofft, die nur Gott allein geben kann, auf den hin unser Leben ausgerichtet ist.“

Maria habe Gott mit ganzer Seele geliebt. Das Stundengebet solle für die Menschen eine Hilfe sein, regelmäßig den Tageslauf zu unterbrechen und das Herz zum Herrn zu erheben. „Arbeiten und Beten sollen sich gegenseitig durchdringen. Nicht das eine soll auf Kosten des anderen gehen, sondern beides soll gleichzeitig wachsen.“ Wie Bischof Jung weiter ausführte, sei das Breviergebet keine persönliche Frömmigkeitsübung. Die Diener der Kirche seien dazu verpflichtet, für alle zu beten – auch und gerade für die Menschen, die nicht oder nicht mehr beten könnten. Zudem müsse, wer zum Verkündigungsdienst bestellt ist, sich mit der Heiligen Schrift vertraut machen. Zentral ist es nach den Worten des Bischofs, sich täglich eine bestimmte Zeit für das unverzweckte Lesen des Wortes der Heiligen Schrift zu reservieren. „Nur so können sie uns tief ins Herz fallen. Wir beginnen dann, unseren Dienst im Licht des Wortes Gottes neu zu bedenken.“

Elsessers Gehorsamsversprechen verlange wie das Ja Mariens die Bereitschaft, immer neu hinzuhören, was der Herr von einem verlange. „Es ist der Sendungsgehorsam, der danach sucht, Gott immer besser zu dienen. Es geht um die innere Freiheit, die auch Maria auszeichnete, sich vom Herrn führen zu lassen – dorthin, wo er uns braucht und wo er durch uns das Heil der Menschen wirken möchte“, sagte der Bischof. Der Diakon sei zum Dienst an der Eucharistie bestellt. „Das soll aber nicht zum Kurzschluss führen, der Dienst des Diakons sei vornehmlich liturgisch.“ Die Liturgie sei vielmehr die sakramentale Verdichtung der Mitte des Dienstes. Dieser aber müsse sich fortsetzen im Dienst an denen, die auf Hilfe angewiesen seien und auf sie warteten. „Mit den Bedürftigen und Armen gilt es, nach Lösungen zu suchen. Nicht über sie hinweg und an ihnen vorbei“, sagte Bischof Jung.

Zu Beginn der Weihe wurde der Kandidat aufgerufen. Er versprach, sein Leben an Jesus Christus auszurichten und ihm besonders in Armen, Kranken, Heimatlosen, Notleidenden und allen Ausgegrenzten zu dienen. Dem Bischof gelobte er Gehorsam. Zudem erklärte Elsesser seine Bereitschaft, zukünftig zölibatär zu leben. Während der Anrufung der Heiligen lag er als Zeichen der Hingabe an Christus ausgestreckt auf dem Boden. Danach legte ihm Bischof Jung schweigend die Hände auf und sprach das Weihegebet. Nach der Weihe wurde der Diakon mit Stola und Dalmatik bekleidet und bekam das Evangelienbuch überreicht. Anschließend umarmten die Bischöfe Jung, Hofmann sowie Regens Michelberger den Neugeweihten als Zeichen der brüderlichen Verbundenheit.

Am Ende des Gottesdienstes dankte Elsesser allen, die ihn auf dem bisherigen Weg begleitet und an der Feier im Dom mitgewirkt hatten. Musikalisch gestalteten Domorganist Professor Stefan Schmidt, die Gesangssolistinnen Gabriele Baumann und Maria Bernius, Trompeter Bernhard Reußner, Kantor Markus Althanns sowie eine Schola die Feier. Eine Begegnung auf dem Kiliansplatz zwischen Dom und Neumünster schloss sich an.

mh (POW)

(5018/1284; E-Mail voraus)

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