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Kiliani-Wallfahrtswoche 2024

„Den Misshandelten Ohr und Stimme leihen“

Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann feiert Kiliani-Gottesdienst für Wallfahrerinnen und Wallfahrer aus der Region Schweinfurt

Würzburg (POW) „Uns ist aufgetragen, den Misshandelten Ohr und Stimme zu leihen.“ Dazu hat Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann beim Kiliani-Gottesdienst am Mittwochvormittag, 10. Juli, aufgefordert. Mit rund 500 Wallfahrerinnen und Wallfahrern aus der Region Schweinfurt feierte er eine Messe im Würzburger Kiliansdom. Eindringlich erinnerte der Bischof an die vielen Menschen, die auf der Flucht nach Europa ums Leben gekommen sind, und appellierte daran, im Namen Jesu Nächstenliebe und Gastfreundschaft zu leben. Die diesjährige Kiliani-Wallfahrtswoche steht unter dem Leitwort „Wir haben seinen Stern aufgehen sehen“.

Die heutige Wallfahrt sei ein sichtbares Zeichen des Glaubens an den menschgewordenen Gottesssohn. „Doch in der heutigen Zeit ist vieles ins Wanken gekommen“, sagte Bischof Hofmann in seiner Predigt. Viele Christen hätten das Vertrauen in die Kirche verloren. „Es ist umso wichtiger, dass es Christen gibt, die ungeschmälert den Glauben an Jesus Christus leben.“ Nächstenliebe und Gastfreundschaft, die Sorge um die Gefangenen und Misshandelten, die Sorge um die christliche Ehe stünden dabei „im Licht des aufgehenden Sterns“, nahm der Bischof Bezug auf das Motto der diesjährigen Wallfahrtswoche. „Nächstenliebe und Gastfreundschaft finden wir in unseren Begegnungen und in unseren Bemühungen um eine menschenfreundliche Behandlung unserer Asylanten. Uns ist aufgetragen, den Gefangenen und Misshandelten Ohr und Stimme zu leihen.“

Bischof Hofmann erinnerte auch an das ökumenische Gedenken der Gemeinschaft Sant’Egidio zum Weltflüchtlingstag im Juni in der Würzburger Marienkapelle, dem er vorgestanden war. Dort hatten Mitglieder der Gemeinschaft vorgetragen, dass 2529 Flüchtlinge seit Juni 2023 auf der Suche nach einer besseren Zukunft in Europa ihr Leben im Mittelmeer und auf den Landwegen verloren hätten. „Wir haben all derer gedacht, die auf der Suche nach einer Heimat bei uns auf schreckliche Weise umgekommen sind. Müssen wir nicht wirklich alles tun, um diesen leidgeplagten Menschen als Christinnen und Christen zu begegnen, die das Wort Jesu ernst nehmen: Was ihr einem der geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan?“, mahnte der Bischof. Alles entscheidend sei das Vertrauen in Gott, „in sein Unter-uns-Sein, in sein Mitgehen in unserem Leben. Mit Blick auf unsere Frankenapostel dürfen wir Orientierung und Kraft finden, die eigenen Lebensentscheidungen auf Gott hin zu fällen und das Licht seines aufgehenden Sternes an unsere Kinder und Enkel weiterzugeben.“

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Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich die Wallfahrerinnen und Wallfahrer bei schwülwarmem Wetter zur Begegnung untereinander und mit Bischof Hofmann auf dem Kiliansplatz. Aus den Pfarreien Sankt Nikolaus in Reckendorf und Sankt Laurentius in Ebern waren eigens zwei Busse angereist, erklärte eine Frau und deutete auf die Rückseite ihres Shirts. Darauf zu sehen war ein Kreis aus sieben Kirchen und mittendrin die Aufschrift „Gemeinsam unterwegs Pfarreiengemeinschaft Ebern – Unterpreppach – Jesserndorf“.

sti (POW)

(2824/0736; E-Mail voraus)

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