Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Die Stadt in Klang gehüllt

Knabenchorfestival der Pueri Cantores bringt 500 Sänger aus ganz Deutschland nach Würzburg – Abschlussgottesdienst im Kiliansdom und Begegnungskonzerte – Gastgeber gewinnen Fußballturnier in beiden Altersklassen – Viele Helfer im Hintergrund

Würzburg (POW) Zufriedene Gesichter zuhauf, strahlender Sonnenschein über der Stadt und ein Kiliansdom, der eine außergewöhnliche Klangfülle erlebte: Einen Abschluss wie aus dem Bilderbuch hat das Knabenchorfestival der Pueri Cantores am Sonntag, 30. April, in Würzburg erlebt. 500 Knaben und junge Männer aus ganz Deutschland ließen beim Abschlussgottesdienst mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann ihre Stimmen zur Ehre Gottes erklingen. Ehe sie am späten Nachmittag wieder nach Hause fuhren, maßen sich die Chöre noch bei einem Fußballturnier auf dem Platz der Bereitschaftspolizei Würzburg. Die Würzburger Domsingknaben gingen im sportlichen Wettstreit mit den Sankt Johannes-Chorknaben aus Bad Saulgau, dem Kölner Domchor, den Münchner Domsingknaben, der Capella Ludgeriana aus Münster, dem Paderborner Domchor, dem Nachwuchschor der Regensburger Domspatzen, den Sankt Michael-Chorknaben aus Schwäbisch Gmünd und den Sankt-Georgs-Chorknaben aus Ulm in beiden Altersklassen als Sieger hervor.

Beim Abschlussgottesdienst hob Bischof Hofmann in seiner Predigt hervor, dass beim Singen eine Wirklichkeit erkennbar werde, die nicht fassbar sei, aber Licht, Helligkeit und Wärme in die Herzen bringe. Das mache auch das Festivalmotto „Unser Licht ist Christus – Licht für die Welt“ deutlich. „Das sollt Ihr nicht nur in der Kirche sein, sondern auch außerhalb.“ Der Bischof zog Parallelen zwischen dem Evangelium der Emmausjünger und dem Alltag der Chorknaben. Die Jünger seien froh gewesen, nicht allein zu sein. Für die Jungen sei es klar, dass Singen wie Fußballspielen in der Gemeinschaft mehr Freude machten als allein. Wichtig sei es zudem, unterwegs zu sein und ein Ziel zu haben. Und nicht zuletzt brauche es Begeisterung. Die Jünger sprachen davon, dass ihnen das Herz brannte, als Jesus ihnen die Schrift deutete. „Lebt nicht Euer Gesang von der Begeisterung, und ist es nicht auch so beim Fußballspiel?“

Untergebracht waren die jugendlichen Gäste des Festivals in Jugendherbergen und Bildungshäusern in Würzburg sowie in Gastfamilien der Würzburger Domsingknaben. „Die Organisation war bestens“, schwärmte Maximilian Probst (16) von den Regensburger Domspatzen. „Mir hat es in Würzburg super gefallen“, sagte sein Kollege David von Brück (17). Und Mitsänger Jakob Reisinger (15) hob die vielfältigen neuen Kontakte hervor, die er zu Sängern anderer Chöre knüpfen konnte. Auch die Chorleiter waren von der Veranstaltung angetan: Von einem „sehr schönen Fest“ sprach Johannes Schmid, Chorleiter der Sankt Michael-Chorknaben aus Schwäbisch Gmünd. „Würzburg hat das wirklich sehr gut gemacht.“

Dass alles reibungslos lief, war neben den Hauptamtlichen der Würzburger Dommusik nicht zuletzt den vielen Menschen im Hintergrund zu verdanken. Susanne Werner-Eschenbach, deren drei Kinder in den Chören der Dommusik singen, packte zum Beispiel mit anderen Helferinnen die Rucksäcke für die jungen Sänger und wies die Chöre im Dom ein. „Es hat Spaß gemacht, weil alle mit angepackt haben.“ Zwei jungen Sängern der Regensburger Domspatzen bot Werner-Eschenbach in ihrer Familie über das Wochenende zudem Quartier. Ebenso wie Domchor-Sänger Michael König, dessen beide Söhne bei den Domsingknaben aktiv sind. „In unserer Familie singen wir schon in der dritten Generation am Dom“, erklärte König.

Am Samstag boten die Knabenchöre bei Begegnungskonzerten in der Augustinerkirche und im Neumünster Interessenten Gelegenheit, ihrem Können zu lauschen. Auch spontane Konzerte, zum Beispiel auf dem Domvorplatz, gaben die jungen Sänger und hüllten die Innenstadt so in eine Klangwolke. Am Abend feierten die Knabenchöre ein Chorfest im Vogel Convention Center, bei dem die A-cappella-Band "Basta" für Stimmung sorgte.

Stichwort: Pueri Cantores

Pueri Cantores – das sind Kinder und Jugendliche in vielen Ländern der Welt, die mit ihrem Chor in der Liturgie zum Lob Gottes singen und sich mit ihren Gesängen für den Frieden einsetzen wollen. 1947 wurde der internationale Verband in Frankreich von Abbé Fernand Maillet und seinem Knabenchor, den „Petits Chanteurs à la Croix de Bois“, gegründet. 1951 konstituierte sich der Deutsche Chorverband Pueri Cantores, der sich inzwischen mit rund 400 Chören und über 16.000 jungen Sängerinnen und Sängern zum größten Nationalverband in der weltweiten Familie der Pueri Cantores entwickelt hat. Während der Verband anfangs nur aus Knabenchören bestand, gehören ihm heute auch Mädchen- und Jugendchöre an. Das Singen im Chor vermittelt den Kindern und Jugendlichen neben einer breiten musikalisch-kulturellen Bildung auch eine tiefgehende religiöse und liturgische Erziehung.

mh (POW)

(1817/0485; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet