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Durch Köln mit dem Bischof

Priester aus Würzburg als Pilger beim Eucharistischen Kongress – Bischof John C. Ndimbo aus Mbinga als Ehrengast – Nuntius Périsset lobt Stand des Bistums Würzburg

Köln/Würzburg (POW) Die reiche katholische Tradition Kölns haben 25 Priester aus dem Bistum Würzburg erlebt, die von Freitag, 7., bis Samstag, 8. Juni, an einer zweitägigen Pilgerfahrt zum Eucharistischen Kongress teilgenommen haben. Begleitet wurde die Gruppe von Weihbischof Ulrich Boom, besonderer Ehrengast war Bischof John C. Ndimbo aus dem tansanischen Partnerbistum Mbinga. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann führte die Gruppe am Freitagnachmittag durch zwei bedeutende romanische Kirchen seiner Heimatstadt und erläuterte ihnen Details zur berühmten Kathedrale.

Bereits auf der Hinfahrt im Bus stimmte der Weihbischof seine Mitbrüder aus dem gesamten Bistum auf das Programm ein: „Ich habe bereits die Eröffnung in Köln mitgefeiert. Es waren nicht alle Gläubigen da, aber ganz viele. Wenn diese etwas von diesen Tagen mit in ihren Alltag hinübernehmen, ist alles erreicht.“ Bischof Hofmann begrüßte seine Priester und den Mitbruder aus Mbinga mit großer Freude vor dem Eingang der Pfarrkirche Sankt Ursula. Dort führte Monsignore Dr. Wilhelm Schlirf durch die Basilika, deren erster Vorgängerbau im vierten Jahrhundert außerhalb der damaligen römischen Stadtmauern entstand – auf einem römischen Gräberfeld.

Aus diesem stammen – vermuten Wissenschaftler – auch die zahlreichen Gebeine, die in der Goldenen Kammer der Kirche zu sehen sind, dem einzigen Reliquienhaus nördlich der Alpen. Deren schiere Zahl kann augenscheinlich nicht nur von der auf der Rückkehr von Rom von den Hunnen ermordeten heiligen Ursula und ihren elf begleitenden Jungfrauen stammen. „In diesen Raum haben sich bei der Bombardierung Kölns im Zweiten Weltkrieg die Menschen geflüchtet. Und er blieb als einziger Teil der Kirche auch komplett unbeschädigt“, berichtete der Bischof. Beeindruckt zeigten sich die Würzburger auch von der Kapelle der Märtyrer des 20. Jahrhunderts in dem Gotteshaus. Sie zeigt Zitate von christlichen Frauen und Männern, die Opfer der Nationalsozialisten wurden, unter anderem von Edith Stein.

In der ebenfalls im romanischen Stil errichteten Dominikanerkirche Sankt Andreas erläuterte Bischof Hofmann die farbenprächtigen Fenster, die der berühmte Künstler Markus Lüpertz auf seine Vermittlung hin gestaltete. Hauptattraktion für die Würzburger Pilger war aber das Grab des berühmten Kirchenlehrers Albertus Magnus. An dessen schlichtem Steinsarkophag sang die Gruppe „Ihr Freunde Gottes allzugleich“, ehe sie den Weg zum Kölner Dom fortsetzte. Unterwegs schüttelte Bischof Hofmann Dutzende von Händen von Kölnern, die allesamt hocherfreut waren, ihren langjährigen Weihbischof einmal wieder zu sehen.

Dass sich aufgrund seiner Beziehungen auch scheinbar verschlossene Tore öffnen, zeigte sich im Dom. Wegen eines Konzerts war der Zugang zum Chorraum mit dem romanischen Gerokreuz und dem Dreikönigsschrein gesperrt, als die Würzburger dorthin kamen. Bischof Hofmann und seine Begleiter durften an den sonst so strengen Domschweizern vorbeigehen und das größte Gotteshaus Deutschlands auf sich wirken lassen. „Und das ist alles ohne Maschinen gebaut?“, fragte Bischof Ndimbo ungläubig. Sein Würzburger Amtsbruder erläuterte derweil die Besonderheit des Gerokreuzes, dessen Sonnenkranz auch Teil seines Bischofswappens ist. „Dieses romanische Kreuz ist die erste Darstellung des Gekreuzigten als Leidender.“ Durch die Domsakristei führte der einstige Dompfarrer Hofmann seine Priester in die Domschatzkammer und die darunter gelegenen Räume, in denen neben liturgischen Geräten und Gewändern aus verschiedenen Epochen auch unter anderem historische Mauern bis hin zur alten römischen Stadtmauer, die Teil des Domfundaments ist, zu sehen waren.

Am Neumarkt besuchten die Pilger den Stand des Bistums Würzburg. Vor dem eigentlichen Zelt schenkten Liturgiereferent Dr. Stephan Steger und Katharina Hoos Frankenwein und Wasser aus. „Wir kommen so mit vielen Passanten ins Gespräch, und diese schauen dann auch einmal den Stand an.“ Ein großformatiges Gemälde von Ben Willikens mit dem Titel „Abendmahl“ war zentraler Blickfang. Links und rechts hingen von der Decke große Plakate, die verdeutlichten, wie das Thema Eucharistie im Bistum Würzburg durch Schulungen für Kommunionhelfer oder kunstpädagogische Projekte für Kommunionkinder vermittelt wird. „Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset, Apostolischer Nuntius in Deutschland, hat den Stand am Donnerstag besucht und ihn als den besten zum Thema bezeichnet“, sagte Steger.

Höhepunkt und Abschluss des Tages war das „Fest im Glauben“ in der Lanxess-Arena, bei dem unter anderem die „Bläck Föös“ und Klarinettist Giora Feidman für beste Stimmung sorgten. „Köln ist einfach fantastisch. Aber die Teilnehmer des Kongresses sind noch fantastischer. So habe ich diese Stadt noch nie erlebt“, zeigte sich Erzbischof Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, begeistert.  Auch die Würzburger Priester zogen eine begeisterte Zwischenbilanz: „Köln ist hochinteressant, und einen besseren Reiseführer als unseren Bischof kann man nicht haben“, sagte Pfarrer Hans Beetz aus Bad Neustadt. Jugendpfarrer Stefan Michelberger (Miltenberg) wertete die Pilgerreise als geistlichen Impuls und  gute Gelegenheit zum brüderlichen Miteinander. „Es gibt hier eine große Bandbreite des Katholischen zu entdecken, und außerdem fühle ich mich seit einem Studienjahr in Bonn ohnehin dem Rheinland verbunden“, betonte Studiendirektor a. D. Josef Öhrlein.

Nach einer Katechese und einem Gottesdienst mit dem Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick fuhren die Würzburger am Samstagnachmittag auf dem Heimweg auch in das im Rheingau gelegene Benediktinerinnenkloster Eibingen. Dort trafen sie unter anderem die aus dem Bistum Würzburg stammende Schwester Francesca Redelberger. 

mh (POW)

(2413/0609; E-Mail voraus)

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