Am 30. Mai 2013 fand ein weiteres klärendes Gespräch statt, um die erhobenen Vorwürfe über rechtsradikale Umtriebe im Würzburger Priesterseminar zu klären. Dazu habe ich den Generalvikar und das Seminarkollegium sowie einige Seminaristen in das Bischofshaus eingeladen.
Als Zwischenergebnis ist festzuhalten:
Die Seminaristen erklärten, dass es keine Feier im Keller des Priesterseminars am 20. April gegeben habe, die im Zusammenhang mit dem Hitlergeburtstag gestanden hätte.
Beschuldigungen gegenüber einer katholischen Studentenverbindung, dass dort nationalsozialistisches Gedankengut verbreitet worden wäre, ließen sich nicht verifizieren.
Eingeräumt wurde, dass einmal bei einem Zusammentreffen von drei Studenten ein Judenwitz erzählt wurde. Dies ist nicht entschuldbar. Ebenso stimmt es, dass ein Seminarist das Konzert der Band Frei.Wild besucht hat, ohne die Hausleitung über die Problematik dieser Gruppe zu informieren.
Als unmittelbare Reaktion auf das Geschehene wird eine externe Kommission eingesetzt, die die Details der Vorwürfe prüft und den zuständigen Bischöfen (Bamberg und Würzburg) berichtet, die gegebenenfalls Konsequenzen ziehen werden.
Schon jetzt lässt sich allerdings sagen, dass Pauschalvorwürfe gegen das Priesterseminar abwegig sind. Die Stellungnahmen von Generalvikar und Regens belegen, dass die Kriterien der Priesterausbildung konsequent angewendet werden und den Vorwürfen ernsthaft nachgegangen wird.
Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Würzburg