Würzburg (POW) An Pfingsten feiert die Kirche die Sendung des Heiligen Geistes. Das Pfingstfest bildet den Abschluss der 50-tägigen Osterzeit. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann feiert am Pfingstsonntag, 19. Mai, um 10 Uhr das Pontifikalamt zum Hochfest des Heiligen Geistes im Würzburger Kiliansdom. Die Mädchenkantorei und das Orchester der Würzburger Dommusik lassen unter Leitung von Domkantor Alexander Rüth die „Messe des Pêcheurs de Villerville“ von Gabriel Fauré sowie „Veni creator“ von Hector Berlioz erklingen. Die Pontifikalvesper um 17 Uhr mit Bischof Hofmann gestalten Domorganist Professor Stefan Schmidt und die Kantorenschola. Am Pfingstmontag, 20. Mai, singt um 10 Uhr im Dom die Frauenschola „Vox anima“ die Choralmesse „De Angelis“.
Zum Pfingstfest bittet Bischof Hofmann um Unterstützung der Solidaritätsaktion „Renovabis“ für die Kirche im Osten Europas. Sie steht unter dem Leitwort „Das Leben teilen – Solidarisch mit behinderten Menschen im Osten Europas“. Die Kollekte findet in den Pfingstgottesdiensten statt. In einem Hirtenwort zur Pfingstaktion erinnert Bischof Hofmann an die notwendige, grenzüberschreitende Solidarität zwischen West und Ost in Europa. Besonders im Blick sind in diesem Jahr Menschen mit Behinderungen in den osteuropäischen Ländern. Der Bischof schreibt: „Als Christen sind wir überzeugt: Menschen mit Behinderungen haben die gleiche Würde wie alle, und es stehen ihnen die gleichen Rechte zu. Sie sollen aktiv am gesellschaftlichen und kirchlichen Leben teilhaben können.“ Auch die Kirche im Osten Europas habe sich dieses Anliegen zu Eigen gemacht und werde darin von der Solidaritätsaktion „Renovabis“ tatkräftig unterstützt. Doch der Bedarf an Hilfe sei weiterhin groß, mahnt der Bischof und bittet daher um großzügige Spenden bei der Pfingstkollekte.
Nach Angaben des Hilfswerks „Renovabis“ spendeten die Katholiken im Bistum Würzburg bei der Pfingstkollekte 2012 insgesamt 178.208,18 Euro. Im Jahr 2011 wurden insgesamt 187.382,36 Euro bei der Pfingstkollekte gespendet, 2010 waren es 179.720,30 Euro. Insgesamt kamen im Jahr 2012 aus Kollekten und Spenden dem Hilfswerk „Renovabis“ 368.805,48 Euro aus dem Bistum Würzburg zugute, 2011 waren es 397.928,06 Euro.
Zur Einstimmung auf das Pfingstfest lädt die Würzburger Dommusik am Samstag, 18. Mai, um 16 Uhr zu einem Orgelkonzert unter dem Titel „Veni creator“ in den Kiliansdom ein. An der Klaisorgel des Domes wird Domorganist Professor Stefan Schmidt zu hören sein. Zur Aufführung kommen unter anderem Werke von Dieterich Buxtehude, Maurice Duruflé, Johann Sebastian Bach, César Franck sowie Improvisation. Karten sind an der Konzertkasse erhältlich; Öffnung 30 Minuten vor Konzertbeginn.
Das Pfingstfest feiern die Christen 50 Tage nach Ostern. Das Wort Pfingsten weist darauf hin: Es kommt vom griechischen Wort „pentecoste“ und bedeutet „50. Tag“. Das Pfingstfest kann als das „Gründungsfest“ der Kirche, als Geburtstag der Kirche verstanden werden: Die Jünger erfahren, dass der von Jesus zugesagte Heilige Geist tatsächlich spürbar wird. Durch die Geistsendung wächst in ihnen der Mut, von Jesus und seinem Handeln in aller Welt zu erzählen und nach seinem Vorbild zu leben. In historischen Quellen wird Pfingsten schon im zweiten Jahrhundert als christliches Fest erwähnt; im Jahr 425 wurde es allgemein als Hochfest eingeführt. Bei den Pfingstbräuchen, die sich im Laufe der Geschichte herausgebildet haben, steht vielfach die Bitte um den Heiligen Geist im Mittelpunkt. Zugleich imitieren und verdeutlichen sie in den „Heischebräuchen“, bei denen von Haus zu Haus gezogen und eine Gabe erbeten und daraufhin empfangen wird, das Jesuswort: „Wer bittet, dem wird gegeben werden.“ Im Bewusstsein der Menschen war Pfingsten zudem immer schon ein fröhliches Fest, wobei die Freude durch mancherlei Spiele zum Ausdruck gebracht wurde, mit Musik und Tanz, Jahrmärkten und Ritterspielen, Pfingstritten und -spielen.
(2013/0530; E-Mail voraus)
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