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„Fromm und mit sehr viel Freude“

Wie Bischof Dr. Friedhelm Hofmann den Eucharistischen Kongress in Köln bewertet

Köln/Würzburg (POW) Gottesdienste, Vorträge und ein buntes kulturelles Rahmenprogramm: Der Eucharistische Kongress in Köln hat zehntausende Menschen an den Rhein gelockt. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, in Köln geboren, war einer der Teilnehmer und zieht im folgenden Interview seine persönliche Bilanz.

POW: Was ist Ihr Eindruck vom Eucharistischen Kongress in Köln?

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: Was ich wahrnehme ist eine Offenheit und innere Fröhlichkeit der Menschen, die an diesem Kongress teilnehmen. Ich habe überall frohe und zufriedene Gesichter gesehen. Und auch die Begegnungen mit den unterschiedlichen Menschen haben mir gezeigt: Sie sind glücklich, dass es diese Möglichkeit des gemeinsamen Austausches und dazu auch noch dieses wunderschöne Wetter gibt.

POW: Warum gibt es diese Veranstaltung und weshalb genau in Köln?

Bischof Hofmann: Dahinter steht die Überlegung, dass es neben den internationalen Eucharistischen Kongressen, wie es im vergangenen Jahr einen in Dublin gab, auch nationale Angebote geben muss, um viele Menschen zu erreichen. Den Weg ins Ausland nehmen immer nur relativ wenige auf sich. Hier in Köln, einem der größten Bistümer Deutschlands, haben wir die Möglichkeit, die Menschen zu sammeln und durch die Begegnung und das Erklären der Eucharistie zum zentralen Geheimnis unseres Glaubens zurückzuführen.

POW: Was sagen Sie den Kritikern, denen ein solches Ereignis vom Zuschnitt zu binnenkirchlich ist?

Bischof Hofmann: Es soll keineswegs nur der innere Kern der Kirche erreicht werden. Die Kirche hat eine missionarische Aufgabe und soll auch die erreichen, die am Rande stehen oder vielleicht auch außerhalb. Derzeit kann ich noch nicht sagen, ob wir diesem Anspruch tatsächlich auch gerecht werden. Das wird erst eine abschließende und umfassende Analyse zeigen.

POW: Kann man überhaupt in einer so multikulturellen und säkular geprägten Stadt wie Köln ein allgemeines Interesse für die Eucharistie wecken?

Bischof Hofmann: Die Menschen, die den Kongress wahrnehmen, finden viele Möglichkeiten anzudocken. Es gibt viele ganz niederschwellige Angebote. Da ist zum Beispiel das allabendliche Lichtspektakel im Kölner Dom. Es gibt sicherlich viele Menschen, die einfach neugierig sind und sagen: Da gehe ich mal hin. Ähnlich ist es bei Nightfever, wo junge Menschen Passanten ansprechen und sie einladen, in eine Kirche zu gehen, eine Kerze anzuzünden und an der Anbetung teilzunehmen. Auch das "Fest im Glauben" am Freitagabend in der Lanxess-Arena war wirklich ein Fest der Freude. Auch das ist ein Angebot, das nach außen hin deutlich gemacht hat: So können Katholiken also auch sein. Dieser Kongress ist nicht nur fromm, sondern auch mit sehr viel Freude verbunden.

POW: Was sollte Ihrer Meinung nach von dieser Veranstaltung bleiben? Welche Nachwirkung erhoffen Sie sich?

Bischof Hofmann: Die Teilnehmer sollen die Möglichkeit haben, ein vertieftes Wissen über die Eucharistie zu erwerben, sie sollen die Freude über dieses Geschenk der Gegenwart Christi aufnehmen und  diese im Alltag umsetzen. Denn wer eine eucharistische Frömmigkeit pflegt, kann das nicht tun, ohne dass er im Nächsten Christus erkennt. Es ist immer ein Bezug zu Christus und von diesem her zum Nächsten gegeben. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, dass wir ein offenes Auge für die Not unseres Gegenübers haben.

Interview: Markus Hauck (POW)

(2413/0608; E-Mail voraus)

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