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Gedanken zum Tode von Joachim Kardinal Meisner am 5. Juli 2017

Stellungnahme von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann

„Wie ein Lauffeuer verbreitete sich in den Morgenstunden des 5. Juli 2017 die Nachricht: Kardinal Meisner ist verstorben.

Ich erinnere mich noch gut an seine Ankunft vor seiner Amtseinführung am 12. Februar 1989 auf dem Konrad-Adenauer-Flugplatz in Köln. Nur eine kleine Gruppe hatte sich zur Begrüßung eingefunden. Ohne Umzugswagen – nur mit Handgepäck – begann er diesen neuen Lebensabschnitt.

Er wusste um die Turbulenzen der Kölner Bischofswahl. Seine katholische Prägung, die er unter dem Druck eines atheistischen kommunistischen Systems erfahren hatte, war der Glaubenshaltung der Rheinländer zunächst fremd.

Doch die Menschen, die ihm persönlich begegneten, freuten sich über seine offene, unkomplizierte Art, seinen schlesischen Humor und seine zupackende Menschlichkeit.

Aus einer tiefen Christusliebe heraus, die auch gespeist wurde von seiner marianischen Frömmigkeit, die das tägliche Rosenkranzgebet einschloss, stellte er sich den Problemen der Zeit. Sein Wahlspruch spes nostra firma (Unsere Hoffnung ist stark) war auch zugleich sein Programm. Er besaß den unerschütterlichen Glauben an Gottes Mitten-unter-uns-sein. Aus dieser inneren Mitte heraus kämpfte er kompromisslos für klare Grundhaltungen des Glaubens.

Kardinal Meisner war eine spannungsreiche Persönlichkeit. Er begeisterte und eckte an. Seine Begeisterung für die Schöpfung, seine Liebe zur Kunst und seine unerschöpfliche Kreativität in der Hinwendung zum Nächsten, forderten ihn ganz.

Für Osteuropa, für die Aussöhnung mit den Polen, für Kirche im Untergrund steht er als eine Persönlichkeit, an der man im 20. Jahrhundert nicht vorbei kommt. Das Erzbistum Köln, die Weltkirche – und auch ich – haben ihm viel zu verdanken.“