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Glückwünsche für einen „geschätzten Pfarrer“

Otto Storg feiert 100. Geburtstag in Gerolzhofen – Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zelebriert Festgottesdienst und würdigt vielfältiges Engagement des Seelsorgers – Silbermedaille von Ministerpräsident Horst Seehofer

Gerolzhofen/Würzburg (POW) Bei einem Festgottesdienst und einem Empfang im Seniorenstift Steigerwald in Gerolzhofen hat Pfarrer i. R.Otto Storg am Dienstag, 16. September, seinen 100. Geburtstag gefeiert. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann würdigte den „geschätzten Pfarrer“ und dessen vielfältiges Engagement in der Pfarrseelsorge sowie in Tansania und Tschechien. „Ihre Lebensmaxime ist die der Kreuzesnachfolge“, sagte der Bischof. „Von Herzen“ gratulierte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer in einem Schreiben, das Gerolzhofens zweiter Bürgermeister Erich Servatius verlas. Als Andenken übersandte der Ministerpräsident eine Silbermedaille mit dem Bildnis der Patrona Bavariae.

„Als Monsignore Josef Ryba am 22. Februar 2014 in Würzburg 100 Jahre alt wurde, hat mir Otto gesagt: Dass Du mir bloß dafür sorgst, dass der Bischof auch zu meinem 100. Geburtstag kommt“, erzählte Gerolzhofens Pfarrer Stefan Mai schmunzelnd zu Beginn des Festgottesdienstes. Bischof Hofmann machte den Wunsch durch sein Kommen wahr. Als Hauptzelebrant des Gottesdienstes würdigte er in seiner Predigt das reiche Priesterleben von Pfarrer Storg. Zu den Konzelebranten zählten unter anderen Dekan Werner Kirchner und Erzbischof em. Norbert Mtega aus Tansania.

Der 1914 in Schweinfurt geborene Storg wurde während eines Urlaubs vom Kriegseinsatz von Bischof Matthias Ehrenfried 1941 zum Priester geweiht. Als Sanitäter habe Storg die Schrecken des Russlandfeldzugs miterleben müssen, sagte der Bischof. „In dieser ganzen Zeit lebten Sie aus dem Glauben.“ So habe Storg mit hungernden russischen Frauen und Kindern seine Mahlzeiten geteilt. Nach der Eroberung Kiews Ende 1941 sei es ihm gelungen, 200 gefangene Juden vor dem sicheren Tod zu retten. Aus brennenden Häusern habe Storg versucht, eingeschlossene Tiere zu befreien und Kreuze und Ikonen zu retten.

Weiter würdigte Bischof Hofmann den seelsorgerischen Einsatz Storgs in verschiedenen Gemeinden des Bistums und vor allem dessen 37-jährige treue Tätigkeit in Bischwind und Mönchstockheim. Dort habe seine besondere Liebe und Aufmerksamkeit der Wallfahrtskirche Bischwinder Kappel gegolten. Für sein Engagement beim Kirchenbau in Tansania sei Storg zum Ehrenhäuptling der Wahewe ernannt worden, für seine Verdienste um das Bistum Königgrätz in Tschechien zum Ehrenkanoniker an der dortigen Kathedrale. „Sie sind nicht nur ein Wanderer zwischen zwei Welten, dem Himmel und der Erde, sondern auch zwischen irdischen Staaten und Kulturen geworden“, betonte der Bischof. Seine Treue zum Petrusamt habe Storg sein ganzes Leben lang bewiesen.

Am Ende des Messfeier überbrachten Vertreter der Caritas und der Kommunen Glückwünsche. Klaus Seger, Vorsitzender des Kreiscaritasverbands Gerolzhofen-Volkach-Wiesentheid, nannte Storg eine sehr aktive, interessierte und mutige Persönlichkeit. „Wir sind stolz, eine Persönlichkeit wie Sie bei uns zu haben.“ Glückwünsche der Stadt Gerolzhofen, des Landkreises Schweinfurt und des Bayerischen Ministerpräsidenten überbrachte Gerolzhofens zweiter Bürgermeister Servatius. Bürgermeister Lothar Zachmann aus der Gemeinde Dingolshausen, zu der Bischwind gehört, würdigte den Ehrenbürger als „Pfarrer unseres Herzens“, als „Otto vom Steigerwald“. Zu den Gratulanten zählte außerdem Sulzheims Bürgermeister Jürgen Schwab. Schließlich brachten die Musikkapellen aus Mönchstockheim und Dingolshausen gemeinsam ein musikalisches Ständchen.

Otto Storg selbst feierte die heilige Messe im Rollstuhl mit. Dabei trug er die priesterliche Stola und sprach die Wandlungsworte mit gefalteten Händen auswendig mit. Auch das Lied „Nun danket alle Gott“ sang er, ohne ins Gesangbuch blicken zu müssen. Die Freude über den musikalischen Geburtstagsgruß der Musikkapellen seiner früheren Gemeinden war ihm anzusehen. Lächelnd schwenkte er mit seinen Armen im Takt mit und freute sich dankbar über den Jubeltag.

bs (POW)

(3814/0872; E-Mail voraus)

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