Würzburg/Aschaffenburg (POW) An Pfingsten feiert die Kirche weltweit das Herabkommen des Heiligen Geistes. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zelebriert am Pfingstsonntag, 8. Juni, um 10 Uhr im Kiliansdom ein Pontifikalamt zum Hochfest Pfingsten. Die Kollekte in den katholischen Kirchen am Pfingstfest ist für das Hilfswerk bestimmt, das die Kirche in Osteuropa unterstützt.
Beim Pontifikalamt im Kiliansdom bringt die Mädchenkantorei A und B unter Leitung von Domkantor Alexander Rüth Bob Chilcotts „A little Jazz Mass“ und Knut Nystedts „I am my brother's keeper“ unter Begleitung eines Jazzensembles zur Aufführung. Die Pontifikalvesper mit Bischof Hofmann am Pfingstsonntag im Dom beginnt um 17 Uhr. Es singt die Schola Cantorum. Bei der Eucharistiefeier am Pfingstmontag, 9. Juni, um 10 Uhr singt die Frauenschola Vox anima die Choralmesse „De Angelis“. Bereits am Pfingstsamstag, 7. Juni, weiht Bischof Hofmann um 9.30 Uhr fünf Männer im Kiliansdom zu Priestern. Der Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid singt unter anderem Werke von Bertold Hummel, Otmar Faulstich, Alexander Rüth und Anton Bruckner. Domorganist Professor Stefan Schmidt spielt die Orgel. Domvikar Dr. Petro Müller, Ökumenereferent des Bistums Würzburg, gestaltet am 7. Juni um 20 Uhr die Pfingstvigil im Neumünster.
In der Aschaffenburger Stiftsbasilika Sankt Peter und Alexander gibt der Kammerchor der Stiftsbasilika unter der Leitung von Andreas Unterguggenberger am Pfingstsamstag, 7. Juni, um 22 Uhr ein Konzert. Es erklingen unter anderem Werke von Claudio Monteverdi, Gregor Aichinger, Felix Mendelssohn Bartholdy, Max Reger, Morten Lauridsen und Javier Busto. Beim Stiftsamt am Pfingstsonntag, 8. Juni, um 11.30 Uhr musizieren unter Unterguggenbergers Leitung Mädchenkantorei, Sitftschorknaben und Jugendchor sowie die Sopranistin Ulrike Matheis und ein Instrumentalensemble. Es erklingt Michael Haydns „Missa brevis a tre voci“.
Das Pfingstfest kann als das „Gründungsfest“ der Kirche verstanden werden: Die Jünger erfahren, dass der von Jesus zugesagte Heilige Geist tatsächlich spürbar wird. Durch die Geistsendung wächst in ihnen der Mut, von Jesus und seinem Handeln in aller Welt zu erzählen und nach seinem Vorbild zu leben. Dass die Christen das Pfingstfest 50 Tage nach Ostern – das Wort Pfingsten kommt vom griechischen Wort „pentecoste“ und bedeutet „50. Tag“ – feiern, ist kein Zufall: Sieben Wochen nach Pessach feiern die Juden „Shawuot“, das „Wochenfest“. Es findet seinen Ursprung in einem Erntefest, bei dem Gott für die erste Ernte gedankt wird. Gleichzeitig gilt es auch als Fest des Bundesschlusses Gottes mit seinem Volk. Nach dem Auszug aus Ägypten zog das Volk, geführt von Moses, durch die Wüste, um am Berg Horeb im Sinai-Gebirge mit Gott den Bund zu schließen und sein Volk zu werden.
„Shawuot“ ist mit Pessach und dem Laubhüttenfest eines der drei großen Wallfahrtsfeste im jüdischen Kalender. Tausende von Juden aus den umliegenden Ländern pilgerten zum Tempel nach Jerusalem. Daher hielten sich dort zur Zeit des christlichen Pfingstereignisses viele fremde Menschen auf. Das geistbegabte Reden der Jünger in fremden Sprachen, von dem die Apostelgeschichte berichtet, erhält vor diesem Hintergrund seinen Sinn. In historischen Quellen wird Pfingsten schon im zweiten Jahrhundert als christliches Fest erwähnt; im Jahr 425 wurde es allgemein als Hochfest eingeführt und erhielt eine eigene Oktav, eine achttägige Festwoche, die am Sonntag nach Pfingsten, dem Dreifaltigkeitssonntag, endet.
Bei den Pfingstbräuchen, die sich im Laufe der Geschichte herausgebildet haben, steht vielfach die Bitte um den Heiligen Geist im Mittelpunkt. Zugleich imitieren und verdeutlichen sie in den „Heischebräuchen“, bei denen von Haus zu Haus gezogen und eine Gabe erbeten und daraufhin empfangen wird, das Jesuswort: „Wer bittet, dem wird gegeben werden.“ Im Bewusstsein der Menschen war Pfingsten zudem immer schon ein fröhliches Fest, wobei die Freude durch mancherlei Spiele zum Ausdruck gebracht wurde, mit Musik und Tanz, Jahrmärkten und Ritterspielen, Pfingstritten und -spielen.
(2314/0549; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet

