Lourdes (POW) „Lourdes ist das Krankenhaus der Welt.“ Das hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann bei einem Gottesdienst mit den kranken Pilgerinnen und Pilgern aus der Diözese Würzburg bei der Wallfahrt der Generationen betont. Bei der Feier in der unterirdischen Basilika Sankt Pius X. am Donnerstagvormittag, 31. Mai, spendete er den Kranken das Sakrament der Krankensalbung. Es sei erschütternd zu erleben, wie krank die Kranken seien, sagte er in seiner Predigt. In Deutschland stünden Kranke am Rande der Gesellschaft. „Aber behindert sind wir alle – ob man es sieht, oder nicht.“ Defizite gebe es immer. Aber für die, die schwere Schmerzen hätten, sei die Situation schwieriger zu ertragen.
Durch seine persönliche Erfahrung mit Kranken habe er gemerkt, dass eine Krankheit kein Nachteil sei, betonte der Bischof. „Krankheit ist eine Berufung.“ Das sei schon bei der heiligen Bernadette so gewesen, die sagte: „Meine Berufung ist es, krank zu sein.“ Weiter erzählte der Bischof: „Ich habe einen Mann kennengelernt, dem eines der 68 von der Kirche anerkannten Wunder wiederfahren ist.“ Dieser Mann sei fast schon für tot erklärt worden, war nach seinem Besuch in Lourdes jedoch vollständig genesen. „Wenn Gott solch ein Zeichen gibt, ist es nicht eine Bevorzugung des einen. Durch Wunder ist man nicht auserwählt, sondern hat sein Leben so zu gestalten, dass man für die Wirklichkeit Gottes eintritt. Das hat dieser geheilte Mann auch getan.“
Im Kranksein andere dazu zu bringen, sich zu verändern, sei die Prämisse. Die Kunst sei es, nicht sich selbst zu bemitleiden, sondern auf das Schicksal des Anderen zu schauen. Dann merke man, welche Kraft man entwickle. „Gott lässt Leiden zu, weil er damit Hilfsbereitschaft in den Anderen hervorlockt“, sagte der Bischof. Die Krankensalbung sei die Heilung der Seele als Vorbereitung darauf, Gott von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Die Medizin könne noch so gut werden, sie könne aber nie alles Leid aus der Welt schaffen. „Ich kann mir den Tod nicht wegkaufen.“ Wo die Medizin an ihre Grenzen komme, da gebe der Glaube Halt. „Die Krankensalbung bedeutet: Gott berührt dich.“
Die Malteser und die Malteser-Jugend gestalteten den Gottesdienst musikalisch mit Gitarrenspiel und Liedern. Außerdem ehrte Bischof Hofmann Johanna Schäffer aus Gemünden, die zum zehnten Mal mit den Maltesern in Lourdes ist.
(2312/0613; E-Mail voraus)
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