Schmerlenbach/Aschaffenburg (POW) Zur Gastfreundschaft und zur Annahme jedes Menschen, „frei von jedem Ansehen der Person“, hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann aufgerufen. Das Thema Gastfreundschaft habe eine heute unerhört aktuelle Bedeutung in den vielen Migranten erhalten, die in immer größerer Zahl aus den Krisengebieten der Erde teils regelrecht traumatisiert nach Deutschland kämen. Das sagte der Bischof von Würzburg am Donnerstagmorgen, 20. Februar, beim Pontifikalamt in der Wallfahrtskirche Schmerlenbach im Landkreis Aschaffenburg anlässlich der Vollversammlung der Freisinger Bischofskonferenz. Bei ihrem Treffen im Tagungszentrum Schmerlenbach beschäftigten sich die bayerischen Bischöfe auch mit der Situation von Flüchtlingen.
Bischof Hofmann verwies auf die Bedeutung der Gastfreundschaft als zentrales Thema in der oft genug auf Profit ausgerichteten Gesellschaft in Deutschland. Großes Thema sei sie auch in der Bibel. „Gewährt jederzeit Gastfreundschaft“, mahne der Apostel Paulus. „Vergesst die Gastfreundschaft nicht“, heiße es im Hebräerbrief. Der heilige Ordensvater Benedikt schreibe in seinen Regeln, dass alle Fremden, die kommen, aufgenommen werden sollten wie Christus. „Dies muss durch unsere Gastfreundschaft erfahrbar werden.“
Als unfassbar bezeichnete Bischof Hofmann das Sterben von Kindern an Unterernährung und das Leiden von 925 Millionen Menschen an Hunger. In dieser globalen Herausforderung seien eine stärkere Unterstützung lokaler Infrastruktur vor allem in der Landwirtschaft, eine gerechtere Verteilung der Güter und eine gerechtere Entlohnung für Natur- und Bodenschätze sowie für die Arbeit dieser Menschen nötig.
Das Tagungszentrum Schmerlenbach bezeichnete der Bischof als Ort der Gastlichkeit im benediktinischen Geist. Ebenso wolle es ein Ort der Begegnung und der Bildung sein, „ein Ort des Hörens auf Gott und aufeinander“. Zielsetzung des Hauses und Grundverständnis kirchlicher Erwachsenenbildung sei im Kern, dass der Mensch mit seiner Freude und Hoffnung, mit seiner Trauer und seinen Ängsten zur Ruhe kommen solle. „Hier soll er Zeit finden, Jesus Christus als unseren Herrn und Erlöser zu erkennen und anzubeten.“
An der Versammlung nahmen folgende Bischöfe und Weihbischöfe teil: Bischof Dr. Konrad Zdarsa, Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger und Weihbischof Florian Wörner aus Augsburg, Erzbischof Dr. Ludwig Schick aus Bamberg, Bischof Gregor Maria Hanke aus Eichstätt, die Weihbischöfe Wolfgang Bischof und Dr. Bernhard Haßlberger aus München, Diözesanadministrator Prälat Dr. Klaus Metzl aus Passau, Bischof Dr. Rudolf Voderholzer und Weihbischof Reinhard Pappenberger aus Regensburg, Bischof Hofmann und Weihbischof Ulrich Boom aus Würzburg. Seitens des Katholischen Büros in Bayern waren Leiter Prälat Lorenz Wolf und stellvertretende Leiterin Bettina Nickel vertreten. Neben Reinhard Kardinal Marx war auch der Bischof von Speyer, Dr. Karl-Heinz Wiesemann, für das Treffen in Schmerlenbach entschuldigt. Das Bistum Speyer gehört aus historischen Gründen zur Freisinger Bischofskonferenz.
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