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Nähe zu Gott ist auch Nähe zu den Menschen

Katholiken im Bistum Würzburg feiern Fronleichnam – Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: Christus ist nicht aus der Welt entschwunden – Motto in Würzburg: „Dein Angesicht, Herr, will ich suchen“

Würzburg/Aschaffenburg/Schweinfurt (POW) Es hat dann doch nicht geregnet, und nach der Fronleichnamsfeier mit Prozession im Würzburger Kiliansdom begrüßte sogar die Sonne die Gottesdienstbesucher. Dennoch war es die richtige Entscheidung gewesen, die Prozession durch die Straßen der Würzburger Innenstadt abzusagen. Denn der Weg durch den Hofgarten zum Josef-Stangl-Platz, den die Prozession aufgrund eines Konzerts auf dem Residenzplatz hätte nehmen müssen, sei so aufgeweicht, dass man ihn nicht gehen könne, erklärte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann den rund 1000 Gläubigen im Kiliansdom. Bischof Hofmann zelebrierte den Festgottesdienst zum Fronleichnamstag in der Würzburger Kathedrale gemeinsam mit seinem Amtsvorgänger Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele und Dompfarrer Dr. Jürgen Vorndran. Im Anschluss an das Pontifikalamt zog der Bischof anstelle der großen Prozession mit dem Allerheiligsten in der Monstranz durch den Kiliansdom und spendete den Gläubigen den Segen.

In weiteren Städten Unterfrankens wurden ebenfalls die großen Prozessionen durch Feiern in den Kirchen ersetzt, mehrere Orte entschieden sich angesichts des bewölkten Wetters kurzfristig doch für Prozessionen durch die Straßen ihrer Gemeinden. In Würzburg hatten zuletzt im Jahr 2009 heftige Regenschauer und Windböen zu einer kurzfristigen Absage der Prozessionen geführt.

In seiner Predigt zeigte Bischof Hofmann den Zusammenhang zwischen der Verbundenheit mit Christus in der Eucharistie und der Verbundenheit mit den Mitmenschen auf. Wer in die Kommuniongemeinschaft mit Christus eintritt, der könne nicht anders, als auch in die Gemeinschaft mit dem Nächsten einzutreten. Die enge Verbindung mit Christus, die weit über jede menschliche Verbindung hinausgehe, dränge zur Gemeinschaft mit den Mitmenschen, betonte Bischof Hofmann. „Gerade mit denen, die unsere Anteilnahme brauchen."

In allen Jahrhunderten hätten sich einfache wie hochgebildete Christen den Kopf zerbrochen über das Geheimnis der heiligen Eucharistie. Immer habe dies mit der Erkenntnis geendet, dass „man nur staunend und anbetend vor diesem Geheimnis verbleiben könne". Aber dies sei eben das Großartige an der heiligen Eucharistie. „Wir halten nicht nur eine Erinnerungsfeier an das Geschehen im Abendmahlssaal wach, wir spielen auch nicht das Abendmahl nach, sondern es vollzieht sich das damalige Geschehen unter uns", betonte Bischof Hofmann. „Der einmalige Kreuzestod Jesu, den er freiwillig und aus Liebe zu uns auf sich nahm, vergegenwärtigt sich auch heute in jeder heiligen Messe." Christus sei bei seiner Himmelfahrt nicht aus dieser Welt entschwunden, sondern bleibe unter den Menschen gegenwärtig in seinem Wort und in dem Sakrament der Eucharistie. „Christus macht und gibt sich uns zur Speise."

Bei der eucharistischen Prozession liefen die Menschen nicht hinter einem Stückchen Brot her. „Sie folgen Christus und bekennen so seine reale Gegenwart in der eucharistischen Brotgestalt. Wir tun dies aus Dankbarkeit für dieses Geschenk, aber auch, um unseren Mitmenschen die Bedeutung und Größe dieses Geheimnisses vor Augen zu führen", sagte Bischof Hofmann. Dieses Geheimnis sei für viele unfassbar, die mit dem Verstand diesem unfassbaren Geschehen nachkommen wollen. „Aber wer versteht schon, dass sich aus einer kleinen Zwiebel eine wunderbare Blume entwickelt? Dass Glaube, Hoffnung und Liebe die Welt verändern?", betonte Bischof Hofmann. Zum Abschluss erinnerte er an den selig gesprochenen Pfarrer Georg Häfner. „Kompromisslos gegenüber dem Nazi-Regime, bezahlte er seine Treue zu Christus mit dem Tod im Konzentrationslager Dachau." Dieses große Glaubenszeugnis sei ebenso ein überwältigendes Liebeszeugnis.

Im Anschluss an das Pontifikalamt trug Bischof Hofmann die Monstranz mit dem Allerheiligsten in einer kleinen Prozession durch den Kiliansdom. Mitglieder des Domkapitels, Vertreter des öffentlichen Lebens, Ordensleute, Ritter vom Heiligen Grab, Familiaren des Deutschen Ordens sowie Verbände, Vereine, Studentenverbindungen, Innungen und Schützengesellschaften nahmen an der Feier teil. Der Domchor unter der Leitung von Domkantor Alexander Rüth sowie das Bläserensemble unter der Leitung von Domorganist Professor Stefan Schmidt gestalteten die Feier musikalisch. Sie sangen und spielten unter anderem die Missa „Iste Confessor" und die Motette „Lauda Sion Salvatorem" von Giovanni Pierluigi da Palestrina.

In Aschaffenburg standen die Feierlichkeiten an Fronleichnam unter dem Motto „Porta fidei – Türe des Glaubens". In Schweinfurt wurden Gottesdienste in der Pfarrkirche Heilig Geist und in der Sankt-Kilian-Kirche gefeiert. Sie standen unter dem Thema „Wisset: Ich bin bei euch in Wort und Brot".

sti (POW)

(2213/0578; E-Mail voraus)