Fast 70 Jahre lang rief nur eine einzelne Glocke die Seminaristen des Würzburger Priesterseminars und die Nachbarn zu Gebet und Gottesdienst. Sie hatte als einzige des vermutlich vier Glocken zählenden Geläuts den Feuersturm des 16. März 1945 überlebt. Dank der Unterstützung vieler Priester wurde das Geläut nun um drei Glocken erweitert. Sie sind den Frankenaposteln Kilian, Kolonat und Totnan geweiht und wurden am 12. Juli 2013 in der Glockengießerei Perner in Passau gegossen. Dabei wurden drei im Priesterseminar befindliche Darstellungen der Frankenheiligen als Reliefs auf die Glocken übertragen. Die Worte zu den drei Heiligen greifen die göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe auf. Sie setzen diese in Beziehung zu den geistlichen Aufgaben, zu denen Seminaristen ausgebildet werden: Kilian – Glaube, der sich in der Gemeinschaft mehrt; Kolonat – Liebe, die sich am Altar entzündet; Totnan – Hoffnung, durch Gottes Wort gestärkt. Die größte Glocke mit einem Durchmesser von rund 80 Zentimetern wiegt 300 Kilogramm, die kleinste Glocke etwa 100 Kilogramm. Ursprünglich sollten die Glocken bereits Mitte Oktober geweiht werden. Doch zwei Glocken wiesen so gravierende Fehler auf, dass sie neu gegossen werden mussten und die Glockenweihe verschoben wurde.
(5013/1275; E-Mail voraus)
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