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Im Gespräch

„Nichts von seiner Frische verloren“

Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann, damals maßgeblich an der Erstellung beteiligt, blickt auf die Einführung des neuen Gebet- und Gesangbuchs „Gotteslob“ vor zehn Jahren zurück

Würzburg (POW) Am ersten Adventssonntag 2013 wurde das neue „Gotteslob“ in den deutschsprachigen Gebieten eingeführt. Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann, damals Vorsitzender der Unterkommission Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch der Deutschen Bischofskonferenz, war an der Erstellung maßgeblich beteiligt. Im folgenden Interview blickt er auf die Erfolgsgeschichte zurück und erläutert unter anderem, was ihm persönlich bei der Neukonzeption des Gebet- und Gesangbuchs wichtig war.

POW: Welche Gedanken bewegen Sie anlässlich des zehnten Jubiläums der Einführung des neuen Gotteslobs?

Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann: Ich schaue voller Dankbarkeit auf die Fertigstellung des Gebet- und Gesangbuchs Gotteslob zurück. Ein Werk von europäischem Ausmaß – wie die FAZ schrieb – war nach über zehnjähriger Arbeit vollendet worden. Rund hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Fachleute und Personen aus allen Gesellschaftsschichten, haben sich über die vielen Jahre hinweg intensiv an der Erstellung beteiligt. Alle deutschsprachigen Diözesen in Mitteleuropa hatten ihr Einverständnis zum Druck gegeben. Auch die Zeichnungen von Monika Bartholomé wurden einhellig akzeptiert. Kaum jemand hätte zu hoffen gewagt, dass das Gotteslob so schnell und so wertschätzend angenommen wird. Nun hat dieses Gebet- und Gesangbuch eine Auflage von sieben Millionen Exemplare erreicht und nichts von seiner anfänglichen Frische verloren. Das freut mich natürlich sehr.

POW: Was waren die größten Herausforderungen bei der Neukonzeption des Gebet- und Gesangbuchs?

Bischof Hofmann: Alle Bistümer in Deutschland, Österreich und Südtirol unter einen Hut zu bekommen, war eine der größten Herausforderungen. Die Blockade eines einzelnen Bistums hätte den Erfolg verhindert. Zum einen mussten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter theologisch und wissenschaftlich zusammenfinden und über den langen Zeitraum auch beieinander bleiben, zum anderen mussten die doch unterschiedlichen Traditionen der Volksfrömmigkeit respektiert werden und ihren angemessenen Platz bekommen. Texte und Lieder mussten in einem abgewogenen Verhältnis berücksichtigt werden. Wort, Lied und künstlerische Gestaltung sollten miteinander harmonieren.

POW: Welche Neuerung im Gotteslob ist Ihnen persönlich am wichtigsten?

Bischof Hofmann: Mein Anliegen war von Anfang an, das Gotteslob nicht nur als Andachtsbuch für die Teilnahme an Gottesdiensten bereitzustellen, sondern es zu einem Glaubensbuch zu machen, das Zuhause genutzt werden kann. So werden Fragen zum Glauben beantwortet und Fachbegriffe erläutert. Außerdem sollte die Gestaltung so vorgenommen werden, dass dieses Buch als kultureller Gewinn verstanden werden kann. Großen Wert haben wir auf die Andachtsteile gelegt, die unsere Situation aufgreifen und wiedergeben sollen. Das Heutigwerden des Glaubens in den Inhalten und in der Gestaltung war mir wichtig.

Interview: Markus Hauck (POW)

(4923/1337; E-Mail voraus)

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