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Kiliani-Wallfahrtswoche 2023

Plädoyer für mehr Menschlichkeit

Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann feiert Kiliani-Gottesdienst für Wallfahrer aus der Region Schweinfurt

Würzburg/Schweinfurt (POW) Mit Wallfahrern aus der Region Schweinfurt hat Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann am Mittwochvormittag, 5. Juli, einen Kiliani-Gottesdienst im Würzburger Kiliansdom gefeiert. „Wir leben in einer Zeit, in der die Kirche im Misskredit steht und viele Menschen die Kirche verlassen. Umso wichtiger ist es, auf den Grund und das Ziel der Kirche hinzuweisen: die Nähe Gottes zu ermöglichen“, begrüßte der Bischof die rund 300 Wallfahrerinnen und Wallfahrer.

Die Liebe Gottes wolle durch die Nächstenliebe weiter ausgebreitet werden, sagte Bischof Hofmann in seiner Predigt. Die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan hätten das hinreichend getan. Nächstenliebe und Gastfreundschaft finde man in der gemeinsamen Wallfahrt, aber auch im Bemühen um eine menschenfreundliche Behandlung der Asylsuchenden. „Egal aus welchem Land und welcher Notlage sie zu uns kommen, es ist uns aufgetragen, den Gefangenen und Misshandelten Ohr und Stimme zu leihen“, betonte der Bischof. Die Gemeinschaft Sant’Egidio habe in einem ökumenischen Gottesdienst all derer gedacht, die auf der Flucht auf schreckliche Weise umgekommen seien. „Müssen wir nicht alles tun, um diesen leidgeplagten Menschen als Christen zu begegnen, die das Wort Jesu ernst nehmen: Was ihr einem der Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan?“

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Der Bischof rief die Gläubigen dazu auf, sich für die Begegnung mit Gott zu öffnen, so dass sie das Gottesreich in sich erfahren und anderen davon künden könnten. „Vielleicht weniger durch große Worte als durch helfende Taten“, betonte er. Im Blick auf die Frankenapostel sowie die zeitgenössischen Seligen und Heiligen könne man Orientierung und Kraft finden. „Ich denke, die große Not unserer Zeit ist ein Verblassen an den Glauben der Gegenwart Gottes. Wir sind berufen, die Liebe Gottes in unserem Leben zu erfahren und weiterzuschenken. Möge unsere Wallfahrtswoche dazu helfen.“

Viele Pilger nutzten nach dem Schlusssegen die Gelegenheit, am Schrein der Häupter der Frankenapostel den Einzelsegen zu empfangen. Nach einem Regenguss am Morgen schien pünktlich zur Begegnung auf dem Kiliansplatz wieder die Sonne. „Ich möchte Leute treffen, die ich kenne, und neue kennenlernen“, sagte Rudolf Endres aus Gerbrunn (Landkreis Würzburg). Er komme regelmäßig zu den Kiliani-Gottesdiensten. Er hob die kompakte Predigt hervor: „Von den Alten kann man was lernen. Siebeneinhalb Minuten – kurz und bündig. Und der Bischof hat sehr viele Themen angesprochen.“

Doris Reuß aus Oberwerrn (Landkreis Schweinfurt) lobte die Orgelmusik: „Das gab Gänsehaut-Feeling.“ Sie und ihr Mann Bernd feiern ebenfalls regelmäßig die Kiliani-Gottesdienste mit. „Es sind auch wieder mehr Leute da“, zieht sie den Vergleich zu den Coronajahren. „Das Gemeinschaftsgefühl ist einfach schön, und das soll Kirche ja auch vermitteln.“

Aus der Pfarrei Sankt Nikolaus in Reckendorf (Landkreis Bamberg, aber Pastoraler Raum Haßberge Ost) war ein ganzer Bus nach Würzburg gekommen, inklusive der Männerschola Sankt Nikolaus. Günter Wehnert hob positiv hervor, dass wieder mehr Menschen und auch mehr Priester im Gottesdienst gewesen seien. Aber der Liedzettel bedürfe einer Modernisierung: „Man muss auch mal frisches Liedgut reinbringen. Bei uns geht es ein bisschen flotter zu.“ Sein Bruder Erwin Wehnert mit Frau Roswitha, ebenfalls aus Reckendorf, war bereits bei den Ehejubilaren in der vergangenen Woche dabei. Der Gottesdienst sei sehr schön gewesen, sagt Roswitha Wehnert. Aber bei den Liedern müsse sie ihrem Schwager zustimmen. Michael Schwengler, auch ein Reckendorfer, freute sich zudem, ehemalige Reckendorfer Pfarrer zu treffen – Dompfarrer Stefan Gessner und Pfarrer Jürgen Thaumüller. Der Dompfarrer sei „Spezialist“ für moderne Lieder, verriet Günter Wehnert.

sti (POW)

(2823/0771; E-Mail voraus)

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