Würzburg (POW) Mit einem feierlichen ökumenischen Gottesdienst im Kiliansdom und einem anschließenden Festakt in der Neubaukirche ist am Montagabend, 5. August, der Kongress „Liturgiereformen in den Kirchen“ eröffnet worden. Über 300 Theologen und Kirchenvertreter aus vielen christlichen Kirchen und allen Kontinenten sind bis 10. August in Würzburg zu Gast. Der Kongress der internationalen ökumenischen Vereinigung „Societas Liturgica“ befasst sich mit der Erneuerung des christlichen Gottesdienstes. Anwesend ist der Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen in Rom, der Schweizer Kardinal Kurt Koch.
Den abendlichen Vespergottesdienst in der Kathedrale hielt Würzburgs Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zusammen mit dem evangelisch-lutherischen Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, dem langjährigen anglikanischen Bischof von Salisbury, David Stancliffe, und der Bischöfin der evangelisch-methodistischen Kirche, Rosemarie Wenner. In seiner Predigt verwies Bischof Hofmann auf die Taufe, die alle Christen miteinander verbinde, und auf das gemeinsame Bekenntnis des Glaubens an Jesus Christus. Die Reform des Gottesdienstes in den Kirchen sei kein „akademisches Glasperlenspiel“, sagte der Bischof. Es gehe vielmehr darum, in den verschiedenen Formen des Gottesdienstes zur gemeinsamen Mitte des Glaubens, Jesus Christus, vorzudringen.
Beim Festakt in der Neubaukirche sprach der Präsident der „Societas Liturgica“, der amerikanische Theologe Professor Dr. Gordon Lathrop. Der Lutheraner widmete sich der Bedeutung der vier Evangelien für eine Reform von Kirche und Gottesdienst. Die Evangelisten hätten beim Verfassen ihrer Texte die Situation der ersten christlichen Gemeinden vor Augen gehabt und sie zu Erneuerung und Reformen aufrufen wollen. Auch heute seien die Evangelien die wichtigste Quelle für eine Erneuerung des kirchlichen Lebens: „Reform ist nichts Neues in der Kirche, sondern war notwendig von Anbeginn. Schätzen wir die Evangelien als Quelle für unsere eigenen fortwährenden Reformen.“
Anwesend beim Gottesdienst und beim Festakt war auch Würzburgs Oberbürgermeister Georg Rosenthal, der in einem Grußwort die internationalen Gäste des Kongresses in Würzburg willkommen hieß.
Der Kongress dauert bis 10. August. An den Kongresstagen werden morgens und abends öffentliche Gottesdienste in Kirchen der Würzburger Innenstadt gefeiert. Am Dienstag und Mittwoch ist der Kongress auch für angemeldete Tagesgäste zugänglich. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg.
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