Würzburg (POW) Zum Start des neuen katholischen Gebet- und Gesangbuchs „Gotteslob“ am ersten Advent wünscht Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, dass die vielen Impulse des Buches nicht nur den Gottesdienst, sondern den Glauben in den Gemeinden insgesamt neu beleben. Der reichhaltige Schatz des neuen Buches könne endlich gehoben werden. „Ich wünsche uns im Bistum Würzburg durch die reichhaltigen Möglichkeiten des neuen ,Gotteslob‘ den Mut, Gottesdienst und gottesdienstliche Vielfalt weiter zu wagen, Ängste und Vorbehalte abzubauen und den großartigen Schatz fränkischer Sanges- und Feiergabe in die Feier unserer Gottesdienste weiter einzubringen“, schreibt er in seinem Hirtenwort zur Einführung des „Gotteslob“. Das Schreiben des Bischofs vom 24. November trägt den Titel „Das neue Gotteslob und die Liturgie in unserem Bistum“.
Nach beinahe zwölf Jahren Vorbereitung und neun Jahren intensiver Arbeit der Gremien könne am ersten Advent das neue „Gotteslob“ im Bistum Würzburg eingeführt und in Gebrauch genommen werden, freut sich Bischof Hofmann, der die Verantwortung für das Gesamtprojekt bis heute innehat. Das „Gotteslob“ setze in allen Bereichen auf neue Impulse und gerade in den gottesdienstlichen Feiern bewusst auch auf den vielfältigen Schatz der Liturgie. Diese gottesdienstliche Vielfalt sei dankenswerterweise in den vergangenen Jahren und teilweise schon Jahrzehnten im Bistum Würzburg entdeckt und entfaltet worden.
Näher geht Bischof Hofmann in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der liturgischen Vielfalt und die hohe Wertigkeit aller Gottesdienstformen für den gelebten Glauben ein. „Gerade in unserer ländlichen Diözese braucht es die Möglichkeit, dass sich Gläubige als liturgisch feiernde Gemeinschaft in ihrem Gotteshaus und an ihrem Lebensort erfahren und dass neben den sonntäglichen Messfeiern ergänzend auch Wort-Gottes-Feiern, Tagzeitenliturgien und Andachten die Gemeinschaft der Gläubigen stärken“, betont der Bischof. Er sei froh, dass die diözesane Ordnung für die Wort-Gottes-Feier eine Offenheit gelassen habe, dort die Kommunionfeier beizubehalten, wo sie lange Zeit und aufgrund der fehlenden Eucharistie gefeiert werde. Gleichzeitig aber solle die Wort-Gottes-Feier bewusst auch ohne Kommunion in ihrer Eigenständigkeit und Wertigkeit als Gottesbegegnung gefeiert werden.
Leider sei die vom Konzil hervorgehobene Vielfalt der Liturgie erst wieder entdeckt worden, als die Zahl der Messfeiern zurückgegangen sei, bedauert der Bischof. Das habe mancherorts dazu geführt, dass der Glaubensreichtum einer Wort-Gottes-Feier, einer Tagzeitenliturgie, einer Andacht nur als Ersatz für die Messe empfunden worden sei. „Die Liturgiekonstitution sagt, dass Christus in jeder liturgischen Feier und in der feiernden Gemeinde selbst anwesend ist. Diese Basis für unser Verständnis von Liturgie nimmt das neue ,Gotteslob‘ ernst.“ Es enthalte eine Vielzahl von liturgischen Feiern. Natürlich stehe die Messfeier auch ausführlich im neuen „Gotteslob“, denn sie ist nach den Worten des Bischofs nicht nur das Zentrum des gefeierten Glaubens, sondern will auch entsprechend gestaltet und vorbereitet werden. Das neue „Gotteslob“ gebe Impulse, die Gottesdienste insgesamt qualitätsvoll, sprachlich verständlich und lebensnah zu gestalten und zu feiern.
Den Gemeinden im Bistum Würzburg legt Bischof Hofmann nahe, dass die Gotteshäuser offen und einladend seien und tagsüber nicht geschlossen blieben. „Ich ermutige dazu, das gemeinsame Beten, Singen und Loben Gottes in all unseren Kirchen und in all den unterschiedlichen Formen der Liturgie als eine wichtige Aufgabe in dieser Stunde unserer Kirche in Würzburg miteinander zu tragen und wertzuschätzen.“ Bei den verschiedenen Gottesdienstformen dürfe es dabei nicht um Konkurrenz gehen, weder in der Form noch in der Frage des Dienstes. Denn die Vielfalt der gottesdienstlichen Feiern nehme die Vielfalt des Lebens ernst. Jede liturgische Feier sei ein Ort der Gottesbegegnung. „Von daher kann es nur ein Miteinander der liturgischen Ämter und Dienste und ein Miteinander und ein gegenseitiges Ergänzen der liturgischen Formen geben. Dies gilt es zu fördern und nicht zu unterbinden“, schreibt Bischof Hofmann. Für die Sorge um den Gottesdienst und das Engagement im Bereich der Liturgie dankt er allen Haupt- und Ehrenamtlichen in den Gemeinden der Diözese Würzburg.
ZDF-Fernsehgottesdienst zur Einführung des neuen „Gotteslob“
Offiziell eingeführt für den deutschsprachigen Raum wird das neue „Gotteslob“ bei einem feierlichen Gottesdienst am ersten Adventssonntag, 1. Dezember, im Münster in Freiburg/Breisgau. Das ZDF und ORF 2 übertragen von 9.30 bis 10.30 Uhr live aus Freiburg. Erzbischof Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, feiert den Gottesdienst gemeinsam mit Bischof Hofmann, Bischof Joachim Wanke (Erfurt) sowie den österreichischen Bischöfen Alois Kothgasser (Salzburg) und Egon Kapellari (Graz-Seckau). Musikalisch wird der Gottesdienst von den Freiburger Domsingknaben und der Mädchenkantorei am Freiburger Münster begleitet.
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