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Zutiefst auch Thema für die Kirche

Bischof Hofmann mahnt bei Herbstvollversammlung des Diözesanrats der Katholiken in Himmelspforten Hilfe für Flüchtlinge an – Vorsitzender Büttner spricht mit Blick auf Limburg von einem „Flurschaden für die Kirche“

Würzburg (POW) Zum Auftakt der Herbstvollversammlung des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann erneut gemahnt, in sozialen Notfällen für verfolgte und bedrohte Menschen eine Aufnahme in Deutschland zu ermöglichen. „Das ist ein Thema für die politisch Verantwortlichen, aber auch zutiefst für unsere Kirche“, sagte er am Freitagnachmittag, 18. Oktober, im Exerzitienhaus Himmelspforten. Diözesanratsvorsitzender Karl-Peter Büttner betonte, der durch die Ereignisse im Bistum Limburg entstandene „Flurschaden für unsere Kirche ist inzwischen leider so groß, dass wir alle, besonders auch viele Ehrenamtliche in Gremien, Verbänden und bei der Caritas, darunter zu leiden haben“. Er hoffe auf eine schnelle Klärung und konstruktive Wege aus der Krise in Limburg, ergänzte Bischof Hofmann.

Angesichts der aktuellen Debatte um die Finanzen der katholischen Kirche stellten Bischof Hofmann, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand und Bischöflicher Finanzdirektor Albrecht Siedler ausführlich die Finanzsituation der Diözese und des Bischöflichen Stuhls zu Würzburg vor (siehe „Nachgefragt: Diözesanhaushalt und Bischöflicher Stuhl“). „Sie können sicher sein, dass wir im Bistum Würzburg alles tun, um mit den Geldern, die wir zum ganz großen Teil aus den Kirchensteuern zur Verfügung haben, angemessen, sparsam und sinnvoll umzugehen“, unterstrich der Bischof. Den Bischöflichen Stuhl nannte er eine sinnvolle Möglichkeit, kirchliche Gelder sinnstiftend zu verwenden. Generalvikar Hillenbrand betonte, der Bischöfliche Stuhl sei kein Selbstzweck, sondern der institutionelle finanzielle Rückhalt für den Bischof, damit dieser seine umfassende Sorge für die geordnete Durchführung seiner Aufgaben nachhaltig und kontinuierlich erfüllen könne.

Zur Aufnahme von Asylsuchenden erläuterte der Bischof, dass man im Bistum Würzburg seit längerem dabei sei, sich für eine würdige Unterbringung einzusetzen. 16 anerkannten Asylbewerbern habe die Diözese in jüngster Zeit schon Wohnungen vermitteln können. Derzeit liefen Gespräche, wie die Diözese Asylsuchende noch weiter unterbringen und unterstützen könne. Gleichzeitig erinnerte der Bischof an die vielfältigen Aktivitäten kirchlicher Gruppen für Asylbewerber. Es gelte Zeichen zu setzen, „dass wir Asylbewerber freundlich aufnehmen“. Pfarrgemeinden sollten prüfen, ob sie Menschen unterbringen könnten, die Zuflucht suchten.

Die neue Partnerschaft mit der brasilianischen Diözese Óbidos bezeichnete der Bischof als „Gewinn für uns alle“. Bei seinem jüngsten Besuch am Amazonas im Rahmen des Weltjugendtags habe er die Herzlichkeit, Glaubensfreude und das unbeschreibliche Engagement vor allem der Laien erfahren. Das Erleben einer jungen Kirche sei beeindruckend gewesen. Den Gemeinden im Bistum Würzburg wünschte er, dass etwas von der tiefen Freude der Christen in Óbidos auch bei ihnen zum Vorschein komme. Mit Bischof Bernardo Bahlmann aus Óbidos wolle er im kommenden Jahr die tansanische Partnerdiözese Mbinga besuchen, mit der die Diözese Würzburg seit 25 Jahren eine Partnerschaft pflegt.

Als „kleines Wunder“ bezeichnete der Bischof das Erscheinen des neuen katholischen Gebet- und Gesangbuchs „Gotteslob“. „Haben Sie den Mut, die neuen Lieder und Gebete in den Gemeinden einzuüben und das neue Gotteslob auch in den Familien zum Gebet- und Glaubensbuch zu machen.“ Haupt- und Ehrenamtliche bat der Bischof schließlich, gemeinsam Kirche aus Gottes Geist mitzugestalten. Trotz Schatten und Schwächen in der Kirche gebe es vieles, was für die Zukunft der Kirche und des Glaubens Hoffnung mache.

Vorsitzender Büttner zeigte sich erfreut über die jüngst veröffentlichte Handreichung aus dem Seelsorgeamt der Erzdiözese Freiburg für die Seelsorge zur Begleitung wiederverheirateter Geschiedener. Mit dieser Handreichung helfe die Ortskirche von Freiburg ihren Seelsorgern bei einem drängenden Problem. In der Handreichung finde er nichts, was im Widerspruch zur Bibel und zur Ehelehre der Kirche stehe, betonte Büttner.

Die bis Samstagnachmittag, 19. Oktober, tagende Vollversammlung stand unter dem Wort des Propheten Jesaja, „Merkt ihr es nicht, schon kommt es zum Vorschein“, und beschäftigte sich im Studienteil mit geistlich geprägter Kirchenentwicklung und „Kleinen Christlichen Gemeinschaften“. Gäste aus dem Partnerbistum Óbidos stellten die pastorale Situation ihrer Gemeinden am Amazonas vor.

   bs (POW)

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