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Gebetswache in Nacht zum Karfreitag

Ölbergandachten am Gründonnerstag im Bistum Würzburg wieder im Kommen – Gebetsvorschläge im neuen Würzburger Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“

Würzburg (POW) Die traditionsreiche Ölbergandacht in der Nacht des Gründonnerstags ist im Bistum Würzburg wieder im Kommen. Ja, sie hat es sogar in den Würzburger Eigenteil des neuen katholischen Gebet- und Gesangbuchs „Gotteslob“ geschafft. „Es war ein mehrfacher Wunsch der Gemeinden, diese Feier, die noch im früheren Würzburger Gebet- und Gesangbuch ,Ave Maria‘ unter dem Titel ,Andacht zur Todesangst Christi am Ölberg‘ zu finden war, wieder ins Gotteslob aufzunehmen“, sagt der Liturgiereferent der Diözese Würzburg, Dr. Stephan Steger, der federführend an der Erstellung des Würzburger „Gotteslob“ beteiligt war.

Die Gebetswache nach der Abendmahlsfeier des Gründonnerstags lehnt sich eng an das Gebet und die Wache Jesu am Ölberg in Jerusalem an. Mit den Aposteln verweilt Jesu nach dem Abendmahl im Garten Getsemani und wartet betend auf seine Verhaftung. Todesangst umfängt ihn. Die Jünger jedoch schlafen. „Konntest Du nicht einmal eine Stunde wach bleiben?“, fragt Jesus Simon Petrus. Die katholische Kirche greift diese biblische Szene auf, historisiert die Liturgie. Die Gebetswache wird zum Mosaiksteinchen der Feier des sogenannten Österlichen Triduums, der dreitägigen Feier vom Leiden, vom Sterben und von der Auferstehung Jesu, vom Gründonnerstag bis zum Osterfest.

„Die Ölbergwache hat neue Aktualität in den Gemeinden erhalten, weil nicht überall mehr Abendmahlsmessen gefeiert werden können“, sagt Steger. Eine Wort-Gottes-Feier am Gründonnerstag, die den Wortgottesdienst und die Kommunionfeier aus der Messe kopiert, aber die eigentliche Eucharistie nicht ermöglicht, ist laut Liturgiereferent weniger geeignet, da es an diesem Abend ja gerade um die Einsetzung der Eucharistie gehe. Für Steger ist die Ölbergwache deshalb ideal für Gemeinden, in denen keine heilige Messe gefeiert werden kann. Pfarreiengemeinschaften empfiehlt er eine zentrale Messfeier für alle Gemeinden am Gründonnerstagabend. Die Feier könne sich anschließend mit der Ölbergandacht in den einzelnen Gemeinden vor Ort fortsetzen.

Für diese Feier bietet das neue Würzburger „Gotteslob“ neue Gebetsvorschläge. Die Anregungen eignen sich auch für mehrere Gebetsstunden und sind nach den Worten Stegers Grundimpulse. Nach einer Einführung und einem Gebet meditieren insgesamt vier Abschnitte über die Angst vor dem Kommenden, die Treue zur Sendung, das Wachen in der Hoffnung und die Hingabe für die Menschen. „Die Vorlagen können mit eigenen Texten und Liedern ergänzt werden“, erläutert der Liturgiereferent. Bei der vorgeschlagenen Liedauswahl spiele die Taizé-Tradition eine Rolle, vor allem das Lied „Bleibet hier und wachet mit mir“.

Für Gemeinden, die nach der Gründonnerstagsmesse die Eucharistie in einen Seitenaltar der Kirche übertragen, sieht Steger an diesem besonderen Tag sogar die Möglichkeit, verschwundene Traditionen wieder zu beleben. „Wenn es im Ort eine kleinere Kapelle gibt, die kam mehr genutzt wird, könnte sie mit der Übertragung des Allerheiligsten in ein solches Gotteshaus wieder mit Leben erfüllt werden.“ Ein solches Gotteshaus könne dann zum besonderen Ort für die Ölbergandacht in der Nacht zum Karfreitag werden.

bs (POW)

(1514/0359; E-Mail voraus)

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