Würzburg (POW) Ein Hauch von Afrika weht seit August durch das Krankenhaus Juliusspital in Würzburg. Seit diesem Monat wird auf den Stationen fair gehandelter Kaffee aus dem Würzburger Partnerbistum Mbinga in Tansania ausgeschenkt, auch in der Cafeteria soll es künftig den sogenannten Würzburger Partnerkaffee geben. Das Krankenhaus Juliusspital ist dazu eine Kooperation mit dem Verein Würzburger Partnerkaffee e. V. eingegangen. Er freue sich sehr über diese Zusammenarbeit, betont Wolfgang Popp, Leiter des Krankenhauses Juliusspital. „Ich wünsche uns eine gute Partnerschaft und dass der Kaffee den Patienten gut schmeckt“; sagt Klaus Veeh, Geschäftsführer des Vereins Würzburger Partnerkaffee. Rund zwei Tonnen Kaffee werden im Jahr im Krankenhaus verbraucht.
Es sei eine klassische Win-win-Situation, erklärt Karl-Heinz Hein-Rothenbücher, Vorsitzender des Vereins Würzburger Partnerkaffee. Das Krankenhaus bekomme einen der qualitativ hochwertigsten Kaffees aus Afrika, die Kaffeebauern in Tansania wiederum profitieren von den Einkaufspreisen des Vereins, die derzeit um 1,30 Euro über dem aktuellen Weltmarktpreis von 2,20 Euro lägen. Aus den Solidaritätsbeiträgen – im Preis für jedes Kilogramm Kaffee seien bereits 76 Cent Solibeitrag eingerechnet – habe man nun beispielsweise ein „Krankenversicherungssystem“ für die Kaffeebauern ins Leben rufen können: Die Versicherten zahlen einen kleinen Beitrag und erhalten im Gegenzug eine Krankenversicherungskarte, mit der sie sich im Krankheitsfall im örtlichen Krankenhaus oder einem Gesundheitsposten behandeln lassen können. Dieses und viele weitere Projekte in den Bereichen Bildung, Soziales und Medizin konnten in den 14 Jahren des Bestehens des Vereins aus dem „Soli“ gefördert werden.
Vor rund einem Jahr war der Kontakt zwischen dem Krankenhaus Juliusspital und dem Verein Würzburger Partnerkaffee zustande gekommen. Für das Krankenhaus sei dabei auch die Frage der Wirtschaftlichkeit wichtig gewesen, erklärt Popp. „Wir stehen als Krankenhaus im Wettbewerb.“ Das nächste Kriterium war ein „Testlauf“, bei dem Patienten und Personal den Kaffee verkosteten. „Mit Erfolg“, wie Rüdiger Klein, stellvertretender Küchenleiter des Juliusspitals, bestätigt. Erst dann sei die Entscheidung gefallen, zum nächstmöglichen Zeitpunkt auf den Würzburger Partnerkaffee umzusteigen. Das Krankenhaus Juliusspital sei damit der erste Großkunde des Vereins aus dem Gesundheitsbereich, sagt Veeh: „Sie haben eine Tür aufgestoßen.“
„Entscheidend ist aber immer der Geschmack“, betont Hein-Rothenbücher: „Das Produkt und die Qualität müssen stimmen.“ Dass dies auch künftig der Fall sein werde, davon ist Veeh überzeugt. Er sei gerade von den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen der Partnerschaft der Diözesen Würzburg und Mbinga zurückgekommen und habe in Mbinga auch die genossenschaftlich organisierten Kaffeebauern getroffen. „Die zu erwartende Qualität ist auch heuer wieder sehr gut.“
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