Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

„Von der Annahme dieser Botschaft hängt unsere Zukunft ab!“

Predigt von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann beim Gottesdienst zur Eröffnung des Kongresses „Freude am Glauben“ am 22. April 2016 in der Aschaffenburger Muttergotteskirche

Lieber Erzbischof Stephan Burger, lieber Herr Dekan und liebe Mitbrüder,

sehr geehrter Herr Professor Gindert und Durchlaucht Alois Konstantin Fürst zu Löwenstein,

meine sehr geehrten Schwestern und Brüder im Herrn,

Sie haben sich in diesen Tagen auf dem Kongress „Freude am Glauben“ unter einem Thema zusammengefunden, das in der Tat eine der wichtigsten Fragen unserer Zeit ist: Was gibt dem Menschen Hoffnung für die Zukunft?

Unsere Zeit, die geprägt ist von einem großen gesellschaftlichen Wandel, erlebt augenblicklich trotz 70 Jahren Frieden in Deutschland, trotz wirtschaftlichem Wohlergehen und allen freiheitlichen Möglichkeiten in unserem Land, eine abgekühlte, ins Nörglerische abgleitende Stimmung, die manches Mal bis an die Depression heranreicht.

Weltweit ist die derzeitige Lage wahrhaft nicht rosig, Terrorgruppen tyrannisieren ganze Völker, Machtmissbrauch und kriegsähnliche Zustände töten und vertreiben Millionen von Menschen. Die Asylsuchenden kommen bis vor unsere Haustüren. Und Europa scheint sich hermetisch abzuschotten.

Wo bleibt da die christliche Hoffnung? Die revolutionierendste Botschaft ist die Verkündigung der Auferstehung Jesu von den Toten! Seit nun fast 2000 Jahren wird diese Freudennachricht in der ganzen Welt verkündet. Die Frauen und Männer der ersten Stunde haben für sie ihre Familien, ihren Beruf, ihre Heimat verlassen und dafür auch noch den gewaltsamen Tod auf sich genommen.

Von der Annahme dieser Botschaft hängt unsere Zukunft ab!

Immer wieder bringen vor Ostern einige Medien Artikel in die Öffentlichkeit, die diese Osterbotschaft untergraben sollen. Vom Märchen, Christus sei am Kreuz nur scheintot gewesen – also gar nicht wirklich gestorben –, über Mutmaßungen, die Apostel und der Jüngerkreis seien Illusionen erlegen, die suggestive oder gar hypnotische Züge hätten, bis hin zur Leugnung der biblischen Berichte über die Begegnungen mit dem Auferstandenen reicht die Skala der Verunsicherung.

Dabei ist kaum etwas so glaubwürdig bezeugt wie die Auferstehung Jesu!

Ein kurzes Resümee wurde uns heute in der Tageslesung aus dem Mund des heiligen Paulus vorgetragen: „Als sie alles vollbracht hatten, was in der Schrift über ihn gesagt ist, nahmen sie ihn vom Kreuzesholz und legten ihn ins Grab.

Gott aber hat ihn von den Toten auferweckt, und er ist viele Tage hindurch denen erschienen, die mit ihm zusammen (…) waren und die jetzt vor dem Volk seine Zeugen sind.

So verkünden wir euch das Evangelium: Gott hat die Verheißung, die an die Väter ergangen ist, an uns, ihren Kindern erfüllt, indem er Jesus auferweckt hat.“ (Apg 13,29-33)

Der Völkerapostel stellt dieses Ereignis in den Zusammenhang der Heilsgeschichte, da er mit den Söhnen Abrahams spricht. Er legt dar, dass die Einwohner Jerusalems und ihre Schriftgelehrten und Pharisäer Jesus nicht als Sohn Gottes erkannt hätten, obwohl sie die auf ihn hin weisenden Worte der Propheten am Sabbat verkündet hätten. Aber Gott hat gehandelt und ihn über die Auferstehung von den Toten als seinen Sohn erwiesen.

Die Begegnungen mit dem Auferstandenen fanden nicht nur im kleinen Kreis der Apostel statt, sondern in vielen Begegnungen mit unterschiedlichen Leuten, an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten. Von einer Massensuggestion zu sprechen ist geradezu absurd.

Für den Jüngerkreis Jesu war es ebenfalls schwierig zu begreifen, was da vor sich gegangen war. Als Jesus zu ihnen – wie soeben im Evangelium gehört – von einem Weggehen gesprochen hatte, fragte ihn Thomas:

„Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?“ (Joh 14,5) Darin zeigt sich Angst. Die Jünger hatten Angst, dass Jesus sie verlassen würde. Sie hatten nach dem Karfreitagsgeschehen Angst, dass jetzt diese Situation eingetreten sei. Gegen die Angst gibt es nur ein Mittel: ein vertrauensvolles Glauben an Gottes Heilspläne. Deshalb sagte schon zu Beginn dieser Begegnung Jesus zu den Jüngern: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ (Joh 14,1)

Die angekündigte Trennung ist keine endgültige. Jesus kehrt in die bleibende Gegenwart des Vaters zurück, um uns die Möglichkeit zu schenken, auch dorthin zu gelangen. Seine Auferstehung und Himmelfahrt ist gleichsam der Türöffner für uns, für unsere Zukunft im ewigen Leben!

Bedingung ist, an Jesus zu glauben, denn wie er selbst sagt, ist er der Weg und die Wahrheit und das Leben. Man könnte auch sagen, Jesus ist der Weg, weil er die Wahrheit ist. Wer daran glaubt, der hat schon jetzt teil am ewigen Leben.

Liebe Schwestern und Brüder,

Sie haben in diesen Tagen durch hochrangige Referenten die Gelegenheit, vom tiefen Grund unserer Hoffnung zu hören. Die Bandbreite der Ansätze ist groß und bereichernd. Nehmen Sie mit Freude daran teil!

Amen.