Der Bischof von Würzburg, Dr. Friedhelm Hofmann, hat sein bisheriges Bischofswappen neu gestaltet. Das Wappen des 88. Bischofs von Würzburg stellt die Bedeutung seiner Herkunft aus dem Erzbistum Köln und seines künftigen Wirkens im Bistum Würzburg heraus. „Meine Wurzeln in Köln und die neue Heimat im Frankenland werden so miteinander verbunden", erläutert er die Veränderungen in seinem Wappen nach der Ernennung zum 88. Bischof von Würzburg.Im bisherigen Wappen Hofmanns als Weihbischof in Köln viertelte ein dem Kölner Bistumswappen entlehntes schwarzes Kreuz das Schild. In zwei Feldern erschien die Farbe Silber, die anderen beiden zeigten von der Herzstelle des Schildes ausgehende goldene Strahlen auf blauem Hintergrund. Sie sollen an das Gero-Kreuz im Kölner Dom erinnern und Hofmanns Verbundenheit zur Kölner Kathedralkirche ausdrücken, wo er von 1980 bis 1992 als Dompfarrer wirkte.
Für Bischof Hofmann ist dieser Hinweis von besonderer Bedeutung: „Das Gero-Kreuz aus der Zeit um 970 ist das älteste in Europa, das Christus als den leidenden Gott-Menschen in Lebensgröße wiedergibt. Die Strahlengloriole hinter dem Kreuz stammt aus der Renaissancezeit und verweist zum einen auf den brennenden Dornbusch und die Auferstehung Jesu Christi. Von daher ist mir dieses Motiv im Wappen wichtig."
Das Bischofswappen
Das Gero-Kreuz bleibt im Wappen des 88. Bischofs von Würzburg erhalten. Die beiden silbernen Wappenfelder weichen jedoch dem so genannten Fränkischen Rechen. Die drei in Rot aufsteigenden silbernen Spitzen waren seit dem Mittelalter ein Würzburger Symbol. Beispielsweise findet es sich im Kiliansdom am Grabmal des Fürstbischofs Wolfram von Grumbach, gestorben 1333. Im Münz- und Siegelwesen der Würzburger Fürstbischöfe wird das Symbol seit der Zeit um 1400 verwendet. In der Frühen Neuzeit trugen die Würzburger Fürstbischöfe den Fränkischen Rechen an der obersten Rangstelle ihres Wappens. Man sah ihn in dieser Zeit als Symbol für das Herzogtum Franken. Über die ursprüngliche Bedeutung des Fränkischen Rechens gibt es daneben die Auffassung, dass er das Wappen des Würzburger Domkapitels dargestellt habe. Ab 1804 verwenden die Wittelsbacher diesen Würzburger Rechen konsequent als Symbol für das Herzogtum Franken und nehmen ihn in das Wappen des Königreichs Bayern auf. Der Freistaat Bayern führt diese Tradition in seinem Staatswappen fort. Aus dem ehemals Würzburger Symbol ist im Laufe der Jahrhunderte ein Zeichen für ganz Franken, der „Fränkische Rechen“ geworden.
Das Wappen von Bischof Hofmann ist gekennzeichnet mit einem grünen Hut mit jeweils sechs auf jeder Seite in drei Reihen angeordneten grünen Quasten einer Kordel. Der Bischöfliche Wahlspruch „Crux spes unica" steht unterhalb des Wappenschilds.
Der Wahlspruch
„Crux – spes unica“ – „Das Kreuz – einzige Hoffnung“: Der Wahlspruch von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann greift eine zentrale Aussage der heiligen Edith Stein auf. Anfang 1942 schrieb sie aus dem Sammellager Westerbork in Holland. Nach einem mutigen Hirtenwort der holländischen Bischöfe waren die Katholiken jüdischer Abstammung zum Abtransport in eines der Konzentrationslager im Osten dort zusammengepfercht worden. In einem kleinen Brief an ihre Mutter Priorin in Echt bekennt Edith Stein: „... ich bin mit allem zufrieden. Eine ‚Scientia Crucis‘ kann man nur gewinnen, wenn man das Kreuz gründlich zu spüren bekommt. Davon war ich vom ersten Augenblick an überzeugt und habe von Herzen ‚Ave, Crux, Spes unica‘ gesagt.“
Bei seiner Bischofsweihe im Kölner Dom am 13. September 1992 sagte Bischof Hofmann, er habe diesen zentralen Ausspruch der heiligen Edith Stein übernommen, „weil ich denke, dass das Kreuz in der heutigen Zeit ebenso auf der Welt lastet wie damals und von uns nicht einfach weggeschafft oder wegdiskutiert werden kann“. Edith Stein habe in der Bejahung des Kreuzes Christi und in der Annahme des eigenen in ihrem schweren Lebensopfer Vernichtung und Tod überwunden. Das Kreuz sei nicht nur Mahnzeichen des Leidens und qualvollen Sterbens, sondern auch Zeichen des glanzvollen Sieges im Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Herrn.
Gern erinnert Bischof Hofmann daran, dass er bei seiner Primiz und bei seiner Bischofsweihe das Messgewand trug, das aus dem Professgewand der heiligen Edith Stein geschneidert ist. Der Karmelitin und Philosophin fühlt er sich sehr verbunden. „Ich bin in Köln geboren, dort wo Edith Stein im Karmel gelebt hat – just zu der Zeit, da sie nach Auschwitz abtransportiert wurde“, sagte er bei seinem ersten Besuch als ernannter Bischof in Würzburg. Edith Stein habe mit ihrem Leben und Sterben im Konzentrationslager diesen Spruch eingelöst: „Ave crux spes unica.“ Bei der feierlichen Amtseinführung von Bischof Hofmann am 19. September 2004 im Kiliansdom wird ein eigens von Domkapellmeister Martin Berger komponiertes Werk zu dem Wahlspruch des Bischofs erklingen.
Ein weiterer Grund für die Wahl dieses Spruchs ist für Bischof Hofmann, der auch Präsident des Deutschen Lourdes-Vereins ist, dass der Satz auf der bretonischen Kreuzigungsgruppe in Lourdes stehe. In diesem „Krankenhaus der Welt“ sei das Kreuz das Zeichen des Heiles, nicht des Unterganges und des Todes.
Sekretariat Bischof em.Dr. Friedhelm Hofmann
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